Christus allein rettet von der Sünde und der gerechten Strafe Gottes. Es hilft kein menschliches Zutun, noch ist solches von Gott gefordert, resp. erlaubt.
Die Person Jesus Christus kann als die Notwendigkeit hinter den Formulierungen sola gratia und sola fide bezeichnet werden. 'Allein der Glaube' bedeutet allein der Glaube an Christus, 'allein die Gnade' meint die Gnade Gottes, die uns allein in Christus gewährt wird.
Weiter könnten wir noch sagen, dass auch der Begriff 'allein die Schrift' aussagt, dass die Heilige Schrift uns im Endeffekt nichts anderes als Christus als den einzigen Heilsweg offenbart, und dass auch nur das, was in Christus geglaubt, gedacht und getan wird, Gott Ehre macht (soli Deo gloria).
Der Terminus 'Solus Christus' ist in der Abgrenzung der Lehre der römischen Kirche formuliert worden. Die römische Kirche lehrte und tut das bis heute, dass das Opfer Christi nicht genügt, um das Heil vollkommen zu bewirken, sondern durch seinen Tod am Kreuz wird das Heil lediglich zugänglich gemacht.
Der Mensch, der das Heil begehrt, vollendet es im Prinzip selber, indem er die dazu notwendigen religiösen Riten der Kirche einhält und dazu gute Werke tut, die ihm angerechnet werden. Was dann noch zuwenig ist, kann ihm aus dem grossen Pool der überschüssigen guten Werke der Heiliggesprochenen zugesprochen werden, wenn er entsprechend sich um Ablass bemüht.
Nicht nur die römische Kirche bestritt die Lehre, dass Christus allein der Anfänger und Vollender unseres Heils ist. Sie hatte viele Nachfolger darin, die bis in die heutige Zeit selbst im evangelikalen Sektor einen grossen Einfluss haben.
Sie sogenannte synergistische Sicht vom Heil ist sogar die am weitesten Verbreitete. Es ist die Sicht, dass Christus zwar das Heil möglich gemacht hat, dass aber der Mensch 'seinen' Glauben hinzufügt und sich durch gute Werke die Bewahrung seines Glaubens selbst bewirkt.
Die meisten Evangelikalen lehnen das reformierte Verständnis ab, dass Christus wirklich das ganze Heil durch sein Leben und Sterben bewirkt hat - es eben nicht nur ermöglicht hat, sondern tatsächlich vollbracht hat, so dass derjenige, für den Er stellvertretend gestorben ist, wirklich zum Glauben kommt, weil sein Widerstand durch den Heiligen Geist überwunden wird und ihm der nötige Glaube geschenkt wird, und dass Er auch im Glauben bleibt, weil das Werk Christi auch die Vollendung der Heiligung garantiert.
'Solus Christus' beinhaltet aber, dass eben diese Tatsachen anerkannt werden und dass nichts von menschlicher Seite hinzugefügt wird, das unsere Rettung begünstigen oder sichern könnte.
Es bedeutet auch, dass wir auf jede Form von Frömmigkeit oder Kirchenordnung verzichten, wenn sie uns als etwas präsentiert werden, das notwendig zu unserer Rettung und Bewahrung beachtet werden muss.
Solches müsste als 'Gerechtigkeit nach dem Gesetz' denunziert werden und gehört letztlich in die Kategorie der Dinge, die uns von Christus trennen.
Gal 5,4
Ihr seid von Christus abgetrennt, die ihr im Gesetz gerechtfertigt werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen.
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