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Donnerstag, 11. März 2010

Rechtfertigung und Mission

Je länger ich mich mit dem Thema 'Rechtfertigung' befasse, desto mehr scheint es mir, dass wir die Wichtigkeit eines korrekten Verständnisses der biblischen Rechtfertigung kaum zu hoch gewichten können.
Das Verständnis von Rechtfertigung hat Auswirkungen auf jeden Bereich des geistlichen und kirchlichen Lebens.

Einer der wichtigsten Bereiche scheint mir derjenige der Mission zu sein.
Unsere Sicht der Rechtfertigung hat direkte Auswirkungen auf unser Verständnis und unsere Praxis der Mission, der Verkündigung unseres Glaubens an Fernstehende.
Ich bin überzeugt, dass nur wer die biblische Lehre von der Rechtfertigung richtig verstanden hat, auch richtig an Aussenstehende herantritt.

Wer erkennt, dass unsere Rechtfertigung - darunter verstehe ich die richterliche 'Gerechtsprechung' durch Gott und darauf folgende Annahme als Kinder - allein durch die Stellvertetung Jesu Christi (sein gerechtes Leben und sein Sterben an unserer Stelle) geschehen kann, der wird auch in seiner Verkündigung allein auf Christus hinweisen.

Wer die Rechtfertigung anders lehrt (die Varianten sind zahlreich), wird auch auf etwas anderes als Christus hinweisen.
In der Regel sind das dann besondere Methoden oder Wege, bzw. die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kirche oder Denomination.
Eine Kirche oder Denomination, in der die Rechtfertigung nicht gemäss der biblischen Offenbarung (allein durch Christus, allein aus Gnade, allein durch den Glauben) gelehrt und verkündigt wird, die wird ihre Mission so gestalten, dass sie die Menschen, die sie gewinnen will, nicht auf Christus verweist, sondern auf die eigene Kirche.
Sie wird schliesslich in irgendeiner Form - offen oder versteckt - behaupten: dein Heil besteht in der Zugehörigkeit zur (unserer) Kirche.

Mach einmal gedanklich diesen Test: denk an irgendeine Denomination oder Kirche und frag Dich, wie sie den Glauben nach aussen verkündet (oder ob überhaupt).
Verweist sie auf sich selbst, ihr Programm, ihre Lehren, ihre wichtigen Personen, usw. ? - Dann kannst du Gift darauf nehmen, dass sie ein Problem hat mit der biblischen Lehre von der Rechtfertigung.

Mittwoch, 18. Juni 2008

Zitat

...Wir werden Frucht tragen, obwohl wir uns ganz unfruchtbar fühlen. Das wird aber nicht nach fleischlichen Begriffen geschehen, sondern so, wie Dr. Kohlbrügge einmal einem Pastor sagte, der ihn frug: "Wie geht es Ihrer Gemeinde?" Sie standen vor einem Rosenstrauch, da sagte er: "Sehen Sie, dieser Strauch ist voller Läuse und doch blühen die Rosen. So auch in meiner Gemeinde." Wer das verstanden hat, der hat das Geheimnis von Rechtfertigung und Heiligung verstanden.

(Adolph Zahn, reformierter Pfarrer aus dem 19. Jh, in einer Predigt über Joh 15,3)

Montag, 2. April 2007

Sola Gratia

Das 'Sola Gratia' der Reformation richtet sich zunächst gegen das Gnaden-Verständnis der römischen Kirche. Diese kannte den Begriff der Gnade sehr wohl auch. Auch die Papisten sprachen von der Rechtfertigung aus Gnade. Das tut die römisch-katholische Kirche bis heute.
Der Unterschied liegt in der Betonung auf dem 'Sola', dem allein aus Gnade.

Die Lehre der Reformatoren von der Rechtfertigung allein aus Gnade führte zurück zum biblischen 'Monergismus' gegenüber dem 'Synergismus' der katholischen Sicht.
Monergismus (zusammengesetzt aus 'monos' - allein, einzig - und 'ergon' - Werk) heisst, dass Gott allein das Heil des Menschen bewirkt, und das vom Anfang bis zum Ende. Während Synergismus (syn = mit) meint, dass der Mensch mit Gott zusammenwirkt.

Die römische Theologie spricht dem Menschen die Möglichkeit zu, durch sein frommes Bemühen das Nötige zu der vorlaufenden Gnade Gottes hinzutun zu können. Sie folgen dabei den Lehren des Pelagius, der quasi lehrte, dass der menschliche Wille durch den Sündenfall unversehrt blieb und somit aktiv zur Erlangung des Heils beitragen kann.
Die Reformatorische Rechtfertigungslehre dagegen zeigte, dass der Mensch aufgrund seiner totalen Verdorbenheit eben keinen Rest an 'Gutem' in sich hat, das ihn befähigen könnte, an seiner Rettung oder auch an der Vollendung seines Heils mitzuwirken.

Die Bibel lehrt eindeutig, dass der natürliche Mensch ohne Gottes souverändes Eingreifen weder Einsicht in seinen verlorenen Zustand hat, noch den Wunsch nach Rettung aus demselben, noch die Kraft oder den Willen hat, irgend etwas geistlich Gutes zu vollbringen.
Er ist unter die Sünde versklavt (Joh 8,34), er ist verfinstert am Verstand (Eph 4,18), er ist geistlich tot (Eph 2,1). Er kann nichts wollen und nichts tun, das ihn in Gottes Nähe bringen würde.

Sola Gratia heisst: Es ist Gottes gnädige Initiative von Anfang an, dass ein Mensch zum Glauben an Christus kommen und in diesem Heil bis zum Ende bleiben kann. Gott erwählte die Seinen vor Erschaffung der Welt und beruft sie wirksam in einem bestimmten Moment in ihrem Leben (Eph 1,4; 1,11; Rö 8,28-30). Diejenigen, die Er so gerettet hat, die hat Er vollkommen gerettet. Das heisst, nicht nur so, dass sie wieder aus diesem Status herausfallen könnten.
Wenn das Bleiben im Heil nur zu einem kleinsten Teil am Menschen liegen würde, könnte niemand definitiv gerettet sein und bleiben. Das menschliche Vermögen, die menschliche Kraft reicht niemals dazu. Es ist allein Gottes Gnade, die jeden einzelnen an jedem Tag seines Christenlebens bewahrt (Joh 10,27-29).

Die römisch-katholische Theologie von heute und der evangelikale Arminianismus von heute sind sich darin einig, der Reformatorischen Theologie vor allem in diesem Punkt - Sola Gratia - zu widersprechen.
Leider sind die Evangelikalen hier schon längst wieder vom katholischen Synergismus eingeholt worden, ohne es so richtig zu merken. Deshalb scheint zum Einen heute auch vielerorts eine Zusammenarbeit vielen völlig unbedenklich zu sein. Im Dialog mit Römisch-Katholischen erkennen sie den Unterschied nicht zwischen der römischen und der reformierten Sicht von Gnade. Weil sie nicht verstehen, wie wichtig das Wörtlein 'Sola' ist.
Zum Anderen hat diese mangelnde Unterscheidung bei vielen konservativen Evangelikalen, die nie mit Katholiken zusammenarbeiten würden, dennoch eine der römisch-katholischen Sichtweise ähnliche Gesetzlichkeit bewirkt.

'Sola Gratia' wirklich zu verstehen, würde nicht nur eine klare Unterscheidung von dem häretischen römischen System und seiner falschen Lehre über Rechtfertigung und Heiligung bringen, sondern auch vielen Evangelikalen helfen, ihren Glauben in wahrer Christlicher Freiheit zur Ehre Gottes zu leben.
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Samstag, 17. März 2007

Sola Fide

Allein der Glaube. Dieser Punkt ist eigentlich derjenige, der die Reformation 'ins Rollen' gebracht hat. Luther gelang es, anhand der Bibel eine grosse Anzahl seiner Studenten und Leser zu überzeugen, dass die römische Ablass-Lehre und damit das ganze Rechtfertigungsverständnis, das besagt, der Mensch trage mit seinen frommen Werken etwas zu seiner Rettung bei, falsch ist,

Sola Fide besagt, dass der Mensch allein durch das Vertrauen auf Christus und sein Erlösungswerk gerechtfertigt wird. Der Biblische Begriff 'Glauben' bedeutet, dass man sich auf etwas verlässt, abstützt.
Glauben, um gerechtfertigt zu werden, heisst, sich auf das zu verlassen, was Gott getan hat und wovon Er in seinem Wort verspricht, dass er es zu unserer vollkommenen Rettung verwendet.

Da 'Allein der Glaube' bedeutet, dass man sich zu seiner Rechtfertigung auf Christus verlässt, ist es unumgehbar, auch den Begriff 'Rechtfertigung' zu klären. Also, was bedeutet nach der Heiligen Schrift Rechtfertigung?

Gott ist gerecht und fordert Gerechtigkeit
Die Grundwahrheit, von der wir ausgehen müssen, ist Gottes absolute Gerechtigkeit und seine Forderung nach Gerechtigkeit bei jedem Menschen.
Wir sind von Gott geschaffen, damit wir als Geschöpfe sein Wesen, seine Heiligkeit widerspiegeln. Dazu ist es notwendig, dass wir ebenso wie Er heilig sind.
Was Gott im Gesetz zu den Israeliten sagt, gilt ursprünglich für alle Menschen:
Seid heilig, denn ich bin heilig (Lev 20,26)

Es ist von daher unmöglich, dass irgendjemand mit Gott Gemeinschaft haben kann, der nicht vollkommen heilig (gerecht) ist. Nur wer gerecht ist, kann in der Nähe Gottes bestehen.

Wir sind ungerecht
Das Problem des Menschen ist, dass keiner diese Gerechtigkeit hat. Durch die Sünde des ersten Menschen, Adam, ist die Ungerechtigkeit zu allen Menschen durchgedrungen (Rö 5,12) und niemand erfüllt mehr die Forderung Gottes nach Gerechtigkeit (als Illustration dazu siehe v.a. die ersten drei Kapitel des Römerbriefes, insbesondere Rö 3,12). Der Mensch ist der Ungerechtigkeit ausgeliefert und er kennt keinen Weg, wie er wieder gerecht werden könnte.

Diese Wahrheit ist, oberflächlich betrachtet, soweit bekannt. Aber dennoch wird die totale Verdorbenheit des Menschen oft nicht deutlich genug betont.
Es soll nicht darum gehen, dass wir das Schlechte und das Böse möglichst hervorheben, um die Menschen schlechter zu machen, als sie sind.
Es ist tatsächlich so, dass die meisten Menschen, auch Christen, besser vom Menschen denken, als er ist. Man will das 'Gute im Menschen' doch auch sehen.
Man spricht vom suchenden Menschen, der das Gute will. Jeder habe doch eine grundsätzlich gute Anlage in sich, die Gott in ihn hinein gelegt hat.

Man möchte wohl Gottes Liebe zu allen Menschen betonen und sie auch nachleben. Dabei kommt man zu der falschen Annahme, dass man, um zu lieben, etwas Liebenswertes im Andern braucht. Nach dem Motto: der Mensch verdient es, geliebt zu werden.

Diese Denkweise ist durch humanistisches Gedankengut, vielfach auf dem Weg über Erzieher und Lebensberater, z.B. sogenannte christliche Psychologen, die eine weltlich-humanistische Ausbildung genossen haben, in die Gemeinde hineingekommen.

Die Bibel kennt diese Gedanken nicht. Nach ihrem Zeugnis ist der Mensch vollkommen verdorben und all 'seine Gerechtigkeit' ist nichts als lauter schmutzige Lumpen.
Wie aber können wir denn nun trotzdem vom Biblischen Zeugnis der Liebe Gottes zu den Menschen sprechen? Wie kann es geschehen, dass der gerechte Gott nicht trotzdem alle Menschen verwirft?

Christus wird Stellvertreter
Das biblische Konzept der Stellvertretung hilft uns, diese Frage zu beantworten.
Der Sohn Gottes, so sagt uns der Apostel Paulus, wurde von Gott für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm (2Kor 5,21).
Die Stellvertretung Jesu Christi umfasst zwei Aspekte: Christus lebte ein vollkommen gerechtes Menschenleben und Er wurde für unsere Ungerechtigkeit bestraft.

Sein Leben auf dieser Erde ist das einzige Menschenleben, das jemals in Gottes Augen gut – gerecht – war. Der Herr Jesus erfüllte die von Gott geforderte Gerechtigkeit vollkommen. Er hat weder in Gedanken, noch in Worten oder Taten jemals gesündigt.

Nur deshalb konnte Er auch den zweiten Aspekt erfüllten; Er wurde ein vollkommenes Opfer für unsere Sünde. Erst Er konnte erfüllen, was durch Tieropfer niemals vollbracht werden konnte, nämlich Sünde austilgen (Heb 10,4f).

Christus macht gerecht
Auf diese Weise hat nun Christus uns – seinem Volk – die geforderte vollkommene Gerechtigkeit erworben. Gott hat sich ein Volk erwählt und Christus hat es durch sein Leben und seinen Kreuzestod erworben (Tit 2,14; 1Pet 2,9; Eph 5,25-27).
Damit ist gesagt, dass nichts auf der Seite des Menschen getan werden konnte, um ihn in die rechte Stellung vor Gott zu bringen, sondern Gott allein ist der Initiant unseres Heils, in jeder Hinsicht.
Es ist der rechtfertigende Gott, der uns durch Christus gerecht macht. Dabei müssen wir festhalten, dass wir eigentlich nicht von einem 'gerecht machen', sondern von einem 'gerecht sprechen' reden müssen.
Gerechtfertigt zu werden, heisst nicht, dass man danach gerecht 'ist', sondern, dass man als gerecht 'erklärt wird.

Der Begriff 'Rechtfertigung' in der Bibel stammt aus der Sprache der Justiz. Er bedeutet soviel wie ein Freispruch. Der Richter erklärt, dass der Angeklagte von seiner Schuld freigesprochen ist. Normalerweise sollte das natürlich nur geschehen, wenn der Angeklagte tatsächlich unschuldig ist. In unserem Fall ist es aber nicht so; wir sind eindeutig schuldig, werden aber freigesprochen. Warum kann das sein? Verzichtet Gott auf seine Gerechtigkeit?

Nein! Sondern Er rechnet uns die Gerechtigkeit seines Sohnes an. Weil Er alle Gerechtigkeit erfüllt hat und gleichzeitig unsere Schuld gesühnt hat, kann das geschehen.
Wir werden niemals eine eigene Gerechtigkeit haben, auf Grund der uns Gott annehmen kann, sondern es ist eine fremde Gerechtigkeit, die uns zugesprochen, angerechnet wird.
Und zwar wird uns die Gerechtigkeit Christi in dem Moment angerechnet, wo wir – weil wir unsere eigene Ungerechtigkeit erkennen – auf das Werk Christi für uns vertrauen (Rö 4,5).

Die Lehre der Rechtfertigung kann nicht isoliert betrachtet werden
Wenn wir die Rechtfertigungslehre der Bibel verstehen, dann werden wir immer deutlicher erkennen, dass diese nicht eine Sache für sich ist. Sie kann nicht isoliert betrachtet werden. Obwohl wir ganz deutlich zwischen den beiden trennen müssen, ist es dennoch wichtig zu sehen, dass die Rechtfertigung ganz eng mit der Heiligung zusammenhängt.
Wir sind gerechtfertigt, damit wir von da an nach Gottes Willen leben können.

Die Rechtfertigungslehre hängt auch mit der Lehre von der Erwählung zusammen.
Gott hat sich ein Volk erwählt, für das Christus der Stellvertreter geworden ist, indem Er für es gelebt hat und gestorben ist und auch jetzt für es lebt.
Dann hängt die Lehre der Rechtfertigung auch mit derjenigen von der Sicherheit unseres Heils zusammen. Derjenige, der gerecht gesprochen ist, für den Christus am Kreuz gestorben ist, wird nicht mehr für seine Sünde zur Rechenschaft gezogen werden.
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Freitag, 2. März 2007

Solus Christus

Christus allein rettet von der Sünde und der gerechten Strafe Gottes. Es hilft kein menschliches Zutun, noch ist solches von Gott gefordert, resp. erlaubt.

Die Person Jesus Christus kann als die Notwendigkeit hinter den Formulierungen sola gratia und sola fide bezeichnet werden. 'Allein der Glaube' bedeutet allein der Glaube an Christus, 'allein die Gnade' meint die Gnade Gottes, die uns allein in Christus gewährt wird.
Weiter könnten wir noch sagen, dass auch der Begriff 'allein die Schrift' aussagt, dass die Heilige Schrift uns im Endeffekt nichts anderes als Christus als den einzigen Heilsweg offenbart, und dass auch nur das, was in Christus geglaubt, gedacht und getan wird, Gott Ehre macht (soli Deo gloria).

Der Terminus 'Solus Christus' ist in der Abgrenzung der Lehre der römischen Kirche formuliert worden. Die römische Kirche lehrte und tut das bis heute, dass das Opfer Christi nicht genügt, um das Heil vollkommen zu bewirken, sondern durch seinen Tod am Kreuz wird das Heil lediglich zugänglich gemacht.
Der Mensch, der das Heil begehrt, vollendet es im Prinzip selber, indem er die dazu notwendigen religiösen Riten der Kirche einhält und dazu gute Werke tut, die ihm angerechnet werden. Was dann noch zuwenig ist, kann ihm aus dem grossen Pool der überschüssigen guten Werke der Heiliggesprochenen zugesprochen werden, wenn er entsprechend sich um Ablass bemüht.

Nicht nur die römische Kirche bestritt die Lehre, dass Christus allein der Anfänger und Vollender unseres Heils ist. Sie hatte viele Nachfolger darin, die bis in die heutige Zeit selbst im evangelikalen Sektor einen grossen Einfluss haben.
Sie sogenannte synergistische Sicht vom Heil ist sogar die am weitesten Verbreitete. Es ist die Sicht, dass Christus zwar das Heil möglich gemacht hat, dass aber der Mensch 'seinen' Glauben hinzufügt und sich durch gute Werke die Bewahrung seines Glaubens selbst bewirkt.

Die meisten Evangelikalen lehnen das reformierte Verständnis ab, dass Christus wirklich das ganze Heil durch sein Leben und Sterben bewirkt hat - es eben nicht nur ermöglicht hat, sondern tatsächlich vollbracht hat, so dass derjenige, für den Er stellvertretend gestorben ist, wirklich zum Glauben kommt, weil sein Widerstand durch den Heiligen Geist überwunden wird und ihm der nötige Glaube geschenkt wird, und dass Er auch im Glauben bleibt, weil das Werk Christi auch die Vollendung der Heiligung garantiert.

'Solus Christus' beinhaltet aber, dass eben diese Tatsachen anerkannt werden und dass nichts von menschlicher Seite hinzugefügt wird, das unsere Rettung begünstigen oder sichern könnte.
Es bedeutet auch, dass wir auf jede Form von Frömmigkeit oder Kirchenordnung verzichten, wenn sie uns als etwas präsentiert werden, das notwendig zu unserer Rettung und Bewahrung beachtet werden muss.
Solches müsste als 'Gerechtigkeit nach dem Gesetz' denunziert werden und gehört letztlich in die Kategorie der Dinge, die uns von Christus trennen.

Gal 5,4
Ihr seid von Christus abgetrennt, die ihr im Gesetz gerechtfertigt werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen.
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Donnerstag, 18. Januar 2007

Zurück nach Rom?

Wer das folgende Zitat von R. Scott Clark etwas genauer studiert, der kann erkennen, wie nahe die (nicht in einem Bekenntnis explizit ausgedrückte) neo-evangelikale Theologie der römisch-katholischen steht:

Bekennende Protestanten sind sich nicht uneinig mit Rom, ob die Rechtfertigung durch Gnade geschieht. Rom hat immer die Rechtfertigung aus Gnade gelehrt. Wir unterscheiden uns durch die Definition von Gnade.
Protestanten definieren Gnade als das bedingungslose Wohlwollen Gottes und Rom definiert Gnade als gewähren oder vermitteln von Heiligkeit oder sogar der Göttlichen Natur.
Natürlich bekennt Rom auch die Rechtfertigung durch Glauben, und einmal mehr sind wir in der Definition uneinig.
Protestanten sagen, dass der Glaube im Akt der Rechtfertigung nichts mehr ist als ein Vertrauen auf oder ein Ruhen in Christi vollendetem Werk.
Weil er allein auf das vollendete Werk Christi als die Grundlage für die Rechtfertigung sieht, ist der (empfangende und ruhende) Glaube das alleinige Instrument der Rechtfertigung.
Rom jedoch definiert Glauben als Treue und Heiligung, d.h. Kooperation mit der Gnade, und sagt: "Rechtfertigung ist Heiligung", während wir bekennen: "Die Rechtfertigung produziert Heiligung oder Frucht". Rom bekennt: "Wir sind gerechtfertigt, weil wir – und in dem Grad in dem wir – geheiligt sind" und wir bekennen, dass wir gerechtfertigt sind durch die angerechnete Gerechtigkeit Christi, die wir allein durch den Glauben empfangen, und dass Rechtfertigung notwendigerweise Heiligkeit produziert.

Weisst du ganz sicher, welche deine Position ist?
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