Freitag, 20. April 2007

Soli Deo Gloria

Gott allein die Ehre. Einerseits fasst diese Aussage alle andern 'Solas' der Reformation zusammen. Andererseits ist sie der Leitsatz der Reformierten Theologie überhaupt. Das kommt daher, dass sie richtig erkennt, dass alles, was Gott zu tun geplant und auch durchgeführt hat, zu seiner eigenen Ehre geschieht.
z.B. lehrt der Westminster Katechismus, dass der Mensch zu diesem Zweck geschaffen ist (1. Frage: Was ist die höchste Bestimmung des Menschen? Antwort: Gott zu ehren und sich für immer an Ihm zu erfreuen).

Die Heiligen Schriften des Alten und Neuen Testaments sind zu diesem Zweck geschrieben.
Sie sollen Gott und seinen Plan mit der Schöpfung und mit seinem erwählten Volk offenbaren, d.h. zu erkennen geben.
Gott kommt die meiste Ehre zu, wenn Er am meisten der Wirklichkeit entsprechend repräsentiert wird. Die Schrift tut das. Und wer Gott - sein Wesen, sein Wirken - am ehesten der Schrift entsprechend darstellt, macht Ihm die grösste Ehre.

Die Lehre der Rechtfertigung allein aus Gnade, allein durch Christus, allein durch den Glauben stellt Gottes Heilsplan, sein souveränes Wirken am meisten der Wirklichkeit entsprechend dar. Deshalb ist die systematische Darstellung der biblischen Lehre über Gott, den Menschen, die Sünde, die Erlösung, die Gemeinde, wie sie die reformierte Theologie pflegt, diejenige, die Gott am meisten ehrt.

Das mag arrogant klingen. Es enstpricht aber schlicht der Wahrheit.
Die monergistische Sicht von Gottes Wirken repräsentiert den Gott, der "alles nach dem Rat seines Willens wirkt" (Eph 1,11).
Sie macht Gott so gross, wie Er wirklich ist. Man kann Gott - der allmächtig ist - nicht zuviel Macht zuschreiben, nur zu wenig. Auch die anderen systematisch-theologischen Systeme schreiben Gott in der Regel Allmacht zu. Nur die Reformierte ist darin aber so konsequent, dass sie auch ausspricht, in welchen Bereichen diese Allmacht 'greift'.

Die Dordrechter Synode formulierte konkret, wie Gott in seinem ganzen Heilswirken diese Allmacht ausübt. Er erwählt die von der Sünde vollkommen verdorbenen Menschen, die Er will, zum ewigen Heil in Christus. Er rechtfertigt sie durch das stellvertretende Leben und Sterben Christi und beruft sie mit wirksamem Ruf, dem sie nicht widerstehen werden.
Und er bewahrt sie vollkommen in dem Heil, für das Er sie bestimmt hat, obwohl sie von Natur aus alles tun, das sie dieses Heil wieder verlieren liesse, wenn Er es zuliesse.

Geben wir doch Gott soviel wie möglich von der Ehre, die Er verdient, indem wir diese Wahrheiten, die uns die Schrift eindeutig über Ihn offenbart, glauben und lehren.
Und wie gesagt: Wir können Gott gar nicht zuviel Macht zuschreiben. Denk darüber nach, wenn du hörst, wieviel angeblich der Mensch mitzureden haben soll, wie Er sich angeblich gegen Gottes Handeln und Planen stellen können soll...
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