Freitag, 11. Juli 2008

Kein Heil ausserhalb der Kirche

Wenn man heute sagt, dass es ausserhalb der Kirche kein Heil gibt, muss man wohl damit rechnen, als römisch-katholisch verschrien zu werden.
Die römische Kirche hat tatsächlich in dieser Frage 'den Bogen überspannt', das ist unbestritten. Vor allem haben sie den Begriff der Kirche eben auf die Angehörigen und Getreuen des römischen Klerus begrenzt.

Die Kirche ist natürlich nicht auf diese Gruppe begrenzt - im Gegenteil, sie ist vielmehr ausserhalb dieser Kreise zu finden. Die Kirche ist die Gemeinschaft all derer, die Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten. Das sind die, die allein durch die Schrift Gott erkennen, allein aus Gnade und allein durch den Glauben an Christus zu Gott kommen und allein Gott die Ehre geben.

Ausserhalb dieser Kirche gibt es kein Heil. Warum? Weil Christus allein das Heil gibt und weil die Kirche der Leib Christi ist.
Weil Christus der Tempel ist, ist die Kirche als sein Leib der Tempel. Gott wohnt in seinem Tempel - der Kirche. Hier teilt Er sich den Seinen mit.
Der Tempel ist der Aufenthaltsort des Heiligen Geistes. Dort wohnt Er und dort wirkt Er.
Zwar können einzelne Aussagen im NT auch so aufgefasst werden, dass der einzelne Gläubige Tempel des Geistes ist. Er hat als einzelner aber nur in begrenztem Mass Anteil an den Äusserungen des Geistes.
Wenn er nicht in der Gemeinschaft der Heiligen das Wort und die Sakramente ausgeteilt bekommt, fehlt ihm das Entscheidende für sein geistliches Wachstum.
Und als einzelner, der nicht in der Kirche eingegliedert ist, kann er nicht als lebendiger Stein in den Tempel eingefügt werden (1Pet 2,5) und somit nicht Teil haben an der Auferbauung des Leibes (Eph 4,11-16).
Der einzelne Gläubige ist in seinem geistlichen Leben abhängig vom Leben, das Gott seiner Kirche gibt. Gott hat seine Kirche als den Ort bestimmt, wo Er sich mitteilt und wird nicht den Individualismus einzelner stützen, die denken, sie könnten auch auf ihrer einsamen Insel die Bibel für sich allein lesen und bräuchten somit niemand...



4 Kommentare:

Thorsten Wiediger hat gesagt…

Hi Kurt,
du definierst Kirche ja so:

"Die Kirche ist die Gemeinschaft all derer, die Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten. Das sind die, die allein durch die Schrift Gott erkennen, allein aus Gnade und allein durch den Glauben an Christus zu Gott kommen und allein Gott die Ehre geben."

Ohne eine ellenlange Diskussion vom Stapel zu reissen: heisst das, dass Kinder von Gläubigen, die diesen Kriterien nicht entsprechen, nicht zur Kirche gehören?

In Christus verbunden
Thorsten
http://gekreuzigt.net/

Kurt Vetterli hat gesagt…

Jaaaaahhhh, Thorsten, mein Lieber!
Da hast Du mich doch voll erwischt!
Die Kinder als in den Bund Gottes mit den Eltern mit eingeschlossen zu erwähnen, hatte ich doch voll vergessen!

Natürlich, die Kinder gehören auch zur Kirche. Deshalb bekommen sie ja auch das Siegel der Zugehörigkeit, die Taufe!

Vielleicht willst Du jetzt doch noch ein Diskussiönchen mit mir halten. Würde mich freuen ;-)

Anonym hat gesagt…

Kinder gläubiger Eltern sind heute insofern in den Bund Gottes mit den Eltern eingeschlossen, insofern sie in Christus sind.
Dies ist zugegebener Maßen schwer zu beurteilen für den Außenstehenden.

"denn für alle Verheißungen Gottes liegt in Ihm das "Ja" (d. h. die Erfüllung); daher ist durch Ihn auch das Amen erfolgt ... Er, der uns auch sein Siegel aufgedrückt und uns den Geist als Unterpfand in unsere Herzen gegeben hat." (1. Kor. 1, 20 ...)

Ich kann die Kinder der Gläubigen nicht pauschal als Bundesglieder bezeichnen. Dazu muss die Verheißung für alle diese Kinder "Ja" und "Amen" sein.
Aufgrund der Erwählungslehre wissen wir, dass die Verheissung des Heils nicht allen galt und die Erfüllung durch Christus (Tod, Auferstehung, ...) nicht allen zuteil wird.

Somit kann nicht allen Kindern der Gläubigen eine Bundesgliedschaft pauschal zugesprochen werden.
Mir ist möglich zu sagen: Du bist Bundesglied, wenn du glaubst und der Glaube wird an seinen Früchten erkannt.
Mir ist nicht möglich zu sagen: Du bist Bundesglied durch den Glauben der Eltern oder durch die Wassertaufe.

Sind alle Kinder der Gläubigen in Christus und nicht alle Kinder erlangen das Heil, dann müssen Kinder aus Christus herausfallen.?
Ich kann nicht sehen, dass Kinder der Gläubigen durch leibliche Vorzüge Christus näher wären als andere Kinder, d. h. nicht dass sie nicht gewisse Vorzüge genießen um der Gläubigen willen.

Lelu

Kurt Vetterli hat gesagt…

Antwort siehe im nächsten Beitrag "Bundeszugehörigkeit der Kinder"