Im Kommentarteil des letzten Beitrags hat jemand sich zu der Frage der Zugehörigkeit der Kinder gläubiger Eltern zum Bund geäussert. Der Beitrag hatte aber nur indirekt mit diesem Thema zu tun. Deshalb möchte ich nicht im Kommentarteil antworten, sondern einen eigenen Beitrag zu diesem Thema schreiben.
Dies auch deshalb, weil das Thema Bundeszugehörigkeit der Kinder gläubiger Eltern einen grossen Wandel in meiner eigenen Sicht der Kindertaufe bewirkt hat.
Ich hatte viele Jahre dieselbe Position wie der Kommentator ("lelu") eingenommen, dass die Kinder gläubiger Eltern nicht wirklich zum Gnadenbund Gottes mit ihren Eltern dazugehören würden (und dass man sie deshalb auch nicht taufen soll/darf). Ich dachte ebenso, dass sie nicht Bundesglieder seien, weil sie nicht von Geburt an wiedergeborene Christen seien .
Ich teilte auch das Argument, dass jemand, der 'im Bund' sei, nicht daraus herausfallen kann - das heisst, kein 'Bundesbrecher' sein kann.
Ich bin natürlich weiterhin überzeugt, dass jemand, der 'in Christus' ist, nicht 'aus Christus herausfallen' wird, das würde der biblischen Lehre der Perseveranz der Heiligen widersprechen. Wer erwählt und berufen und somit gerettet ist, der ist definitiv gerettet und wird bis zum Ende beharren, weil er von Gott bewahrt wird.
Ich sehe aber, dass die Bibel in Bezug auf die Kinder gläubiger Eltern noch etwas anderes beschreibt. Diese Kinder sind in einer besonderen Beziehung zu Gott. Sie erfahren die Gnade, in den Bund mit eingeschlossen zu sein, sowie die Kinder der Israeliten das auch schon waren. Das heisst nicht, dass sie damit auch definitiv gerettet sind - sowie Paulus auch über die Israeliten von Geburt sagt: "nicht alle, die aus Israel sind, die sind Israel" (Rö 9,6) oder: "Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, noch ist die äußerliche Beschneidung im Fleisch Beschneidung; sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und Beschneidung ist die des Herzens" (Rö 2,28f).
Dennoch sind diese Juden oder Israeliten, die nicht am Herzen beschnitten sind - also nicht wirkliche Juden oder Israeliten sind (die wiedergeboren sind), Glieder des Bundes gewesen von Kindheit an. Sie wurden zu Bundesbrechern, indem sie die Bedingungen des Bundes nicht hielten und die Verheissungen des Bundes nicht in Anspruch nahmen.
Genau so ist es mit den neutestamentlichen Bundeskindern. Der Bund der Gnade ist im neuen Testament immer noch derselbe Bund der Gnade. Er ist nicht plötzlich eingeschränkt. Er wird vielmehr erweitert. Die Bundesverheissungen gelten immer noch für "euch und eure Kinder".
Und die Kinder, die in diesem Bund aufgewachsen sind, können tatsächlich den Bund brechen. Davon zeugt besonders eine Stelle im Hebräerbrief, die ich auf andere Weise nie wirklich befriedigend verstehen konnte:
Heb 10:28-29 Hat jemand das Gesetz Moses verworfen, stirbt er ohne Barmherzigkeit auf zwei oder drei Zeugen hin. Wieviel schlimmere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein erachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat ?
Diejenigen, die durch das Blut des Bundes geheiligt wurden, sind solche, die im neuen Bund aufgewachsen sind. Das wird im Text eindeutig in Kontrast zu dem alten Bund gestellt.
Es sind solche, die den Bund verlassen, in den sie durch Zugehörigkeit zu mindestens einem gläubigen Elternteil gestellt waren.
Von eben solchen Kindern schreibt Paulus, dass sie heilig seien (1Kor 7,14).
Dieses "heilig" meint nicht eine moralische Qualität, sondern das abgesondert sein und die Legitimität bezüglich der Bundeszugehörigkeit.
Wer sagt, dass die Kinder seit Christi Tod und Auferstehung plötzlich nicht mehr zum Bund Gottes mit ihren Eltern dazugehören, macht nicht nur eine - biblisch unzulässige - Trennung zwischen alt- und neutestamentlicher Offenbarung des Gnadenbundes, sondern er wird auch viele Probleme mit dem Verständnis der speziellen Verheissungen für die Familien (i.e. Häuser, Eltern und Kinder) haben.
Dienstag, 29. Juli 2008
Freitag, 11. Juli 2008
Kein Heil ausserhalb der Kirche
Wenn man heute sagt, dass es ausserhalb der Kirche kein Heil gibt, muss man wohl damit rechnen, als römisch-katholisch verschrien zu werden.
Die römische Kirche hat tatsächlich in dieser Frage 'den Bogen überspannt', das ist unbestritten. Vor allem haben sie den Begriff der Kirche eben auf die Angehörigen und Getreuen des römischen Klerus begrenzt.
Die Kirche ist natürlich nicht auf diese Gruppe begrenzt - im Gegenteil, sie ist vielmehr ausserhalb dieser Kreise zu finden. Die Kirche ist die Gemeinschaft all derer, die Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten. Das sind die, die allein durch die Schrift Gott erkennen, allein aus Gnade und allein durch den Glauben an Christus zu Gott kommen und allein Gott die Ehre geben.
Ausserhalb dieser Kirche gibt es kein Heil. Warum? Weil Christus allein das Heil gibt und weil die Kirche der Leib Christi ist.
Weil Christus der Tempel ist, ist die Kirche als sein Leib der Tempel. Gott wohnt in seinem Tempel - der Kirche. Hier teilt Er sich den Seinen mit.
Der Tempel ist der Aufenthaltsort des Heiligen Geistes. Dort wohnt Er und dort wirkt Er.
Zwar können einzelne Aussagen im NT auch so aufgefasst werden, dass der einzelne Gläubige Tempel des Geistes ist. Er hat als einzelner aber nur in begrenztem Mass Anteil an den Äusserungen des Geistes.
Wenn er nicht in der Gemeinschaft der Heiligen das Wort und die Sakramente ausgeteilt bekommt, fehlt ihm das Entscheidende für sein geistliches Wachstum.
Und als einzelner, der nicht in der Kirche eingegliedert ist, kann er nicht als lebendiger Stein in den Tempel eingefügt werden (1Pet 2,5) und somit nicht Teil haben an der Auferbauung des Leibes (Eph 4,11-16).
Der einzelne Gläubige ist in seinem geistlichen Leben abhängig vom Leben, das Gott seiner Kirche gibt. Gott hat seine Kirche als den Ort bestimmt, wo Er sich mitteilt und wird nicht den Individualismus einzelner stützen, die denken, sie könnten auch auf ihrer einsamen Insel die Bibel für sich allein lesen und bräuchten somit niemand...
Die römische Kirche hat tatsächlich in dieser Frage 'den Bogen überspannt', das ist unbestritten. Vor allem haben sie den Begriff der Kirche eben auf die Angehörigen und Getreuen des römischen Klerus begrenzt.
Die Kirche ist natürlich nicht auf diese Gruppe begrenzt - im Gegenteil, sie ist vielmehr ausserhalb dieser Kreise zu finden. Die Kirche ist die Gemeinschaft all derer, die Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten. Das sind die, die allein durch die Schrift Gott erkennen, allein aus Gnade und allein durch den Glauben an Christus zu Gott kommen und allein Gott die Ehre geben.
Ausserhalb dieser Kirche gibt es kein Heil. Warum? Weil Christus allein das Heil gibt und weil die Kirche der Leib Christi ist.
Weil Christus der Tempel ist, ist die Kirche als sein Leib der Tempel. Gott wohnt in seinem Tempel - der Kirche. Hier teilt Er sich den Seinen mit.
Der Tempel ist der Aufenthaltsort des Heiligen Geistes. Dort wohnt Er und dort wirkt Er.
Zwar können einzelne Aussagen im NT auch so aufgefasst werden, dass der einzelne Gläubige Tempel des Geistes ist. Er hat als einzelner aber nur in begrenztem Mass Anteil an den Äusserungen des Geistes.
Wenn er nicht in der Gemeinschaft der Heiligen das Wort und die Sakramente ausgeteilt bekommt, fehlt ihm das Entscheidende für sein geistliches Wachstum.
Und als einzelner, der nicht in der Kirche eingegliedert ist, kann er nicht als lebendiger Stein in den Tempel eingefügt werden (1Pet 2,5) und somit nicht Teil haben an der Auferbauung des Leibes (Eph 4,11-16).
Der einzelne Gläubige ist in seinem geistlichen Leben abhängig vom Leben, das Gott seiner Kirche gibt. Gott hat seine Kirche als den Ort bestimmt, wo Er sich mitteilt und wird nicht den Individualismus einzelner stützen, die denken, sie könnten auch auf ihrer einsamen Insel die Bibel für sich allein lesen und bräuchten somit niemand...
Abonnieren
Posts (Atom)