Freitag, 18. Dezember 2009

Debatte zum Dienst der Frau in der Gemeinde XIII

Abschliessende Bemerkungen von Kurt Vetterli

Ich will in diesem abschliessenden Artikel jetzt nicht noch einmal auf die theologischen Argumente der Thematik eingehen, weil ich erstens denke, dass ich mehr oder weniger meinen Standpunkt zu den diskutierten Bibeltexten klargemacht habe, zweitens hast du eigentlich auch nicht mehr deine Aussagen zusammengefasst, sondern mehr versucht, etwas richtig zu stellen, bzw. einige persönliche Anmerkungen beigefügt. Darauf will ich hier noch antworten (es ist schade, dass du in dem veröffentlichten Statement auf Dinge eingehst, die ich dir neben der Debatte sagte, um sie eben nicht öffentlich zu machen - aber jetzt ist es draussen und ich will dir ein paar Sätze darauf antworten).

Wenn ich Aussagen von dir missverstanden habe und deine Argumente deshalb falsch repräsentiert habe, dann ist oder wäre es mein Fehler, weil ich nicht richtig zugehört hätte. Ich bin aber nach wie vor der Ansicht, dass deine Position daraus resultiert, dass Stellen wie 1Tim 2:12ff und Parallelen zugunsten der feministischen Auslegung uminterpretiert werden. (Feministisch nenne ich sie der Einfachheit halber. Man kommt auch nicht darum herum, anzuerkennen, dass es einen gewissen Zusammenhang gibt zwischen dem säkularen Feminismus und dem Aufkommen der veränderten Deutung der genannten Bibelstellen. Die historische Auslegung dieser Bibelabschnitte wurde erst zeitlich nach dem Aufkommen des säkularen Feminismus in Frage gestellt.)
Und sorry, wenn ich das so direkt und unverblümt wiederhole: Ich bin davon überzeugt, dass du einer falschen Lehre zum Thema 'Dienst der Frau in der Gemeinde' auf den Leim gegangen bist. Und dass du die Dinge jetzt ebenso falsch darstellst, wie es in den diversen Veröffentlichungen getan wird, deren Argumente ich bei dir lese.
Dass du aber eine liberale Einstellung zu Kirche und Homosexualität hättest oder befürworten würdest, habe ich nicht sagen wollen und ich befürchte das auch nicht. Ich wollte nur sagen, dass derselbe hermeneutische Ansatz, den du verwendest, aktuell gebaucht wird, um gelebte Homosexualtität bei Christen/geistlichen Mitarbeitern zu rechtfertigen. Das ist eine Tatsache, du musst nur einmal die entsprechenden Publikationen lesen...

Was mir wichtig ist: Wenn ich deine theologische Position kritisiere und dir direkt sage, was ich davon halte, bzw was ich von deinem hermeneutischen Ansatz denke, dann ist das kein Angriff auf deine Person, sondern es richtet sich gegen deine Ansichten. Diese halte ich tatsächlich für falsch. Ich glaube auch, anhand deiner Erklärungen zu den besagten Stellen erkannt zu haben, dass bei dir der Wunsch der Vater des Gedankens ist.
Du hast das auch richtig gesehen: Ich bin nicht mit der Bereitschaft, von dir zu lernen, in die Debatte eingestiegen. Ich sah es als eine Debatte und nicht als einen Dialog, wo ich mal schaue, ob wir uns finden können. Ich bin der Ansicht, dass alle diejenigen, die die historische Sicht in den letzten Jahrzehnten anzweifeln oder gar bekämpfen, nicht nur eine etwas andere Sicht der Dinge haben, sondern dass sie falsch lehren und dass diese Bewegung grossen Schaden in der Kirche angerichtet hat.

Was du am Ende schreibst, dass meine Argumente dich nicht überzeugen, ist zwar schade, aber ich habe eigentlich auch nicht damit gerechnet. Wenn du sagst, dass du etwas von mir gelernt hast, freut es mich sogar ein bisschen. Ich hoffe, du nimmst es mir nicht allzu übel, wenn ich dasselbe nicht auch sagen kann - dass ich von dir gelernt hätte. Wie du es richtig beurteilst, war das nicht meine Absicht; es wäre allenfalls eine unerwartete Wendung gewesen.

Ich habe dir (implizit - du hast es aber sicher bemerkt) unterstellt, dass du aus bestimmten Quellen gespeist bist. Ich gebe gern zu, dass das in meinem Fall zutrifft - auch wenn ich für die Debatte selbst keine Literatur konsultiert habe.
Ich möchte aber die Gelegenheit nutzen, eine Empfehlung abzugeben. Zwei Bücher sollte man sich unbedingt besorgen, wenn man sich genügend mit dem Thema 'Dienst der Frau in der Gemeinde' auseinandersetzen will:

Die Rolle von Mann und Frau in der Bibel
(22 Autoren) herausgegeben von John Piper und Wayne Grudem
3L-Verlag

Frauen in der Kirche
von Andreas J. Köstenberger, Thomas R. Schreiner, und H. S. Baldwin
Brunnen-Verlag
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2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ebenso empfehlenswert:
Alexander Strauch, Die Revolution der Geschlechter - Mann und Frau in der Bibel, CLV, Bielefeld

ISBN 3-89397-286-2

Anonym hat gesagt…

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