Montag, 15. Dezember 2008

Rappin' for Jesus

Eigentlich kann ich nichts anfangen mit Rap.
Überhaupt habe ich nicht viel übrig für zeitgenössische christliche Popmusik. Die musikalische Qualität hinkt oft hinter derjenigen der weltlichen Musik her. Ausserdem ist auch der Inhalt der Texte zu oft seicht und zu "touchy-feely".
Heute bin ich auf eine Ausnahme gestossen, die mich tatsächlich begeistert hat.
Der Rapper "Shai Linne" ist eindeutig ein Christ. Und er scheint dazu eine reformierte Überzeugung zu haben. Auf dem folgenden Video rappt er zuerst acapella eine wunderbare Orthodoxie, die ein lyrisches Kunstwerk ist. Dann verkündigt er seinem Publikum das Evangelium auf eine so eindeutige Weise, wie man sie heute selten von einer Kanzel hört. Überzeugt euch selbst:



Auf YouTube sind andere Clips mit Shai Linne zu finden. Besonders empfehlenswert ist ein zweiteiliges Interview: "The Atonement Interview with shai linne". Der Mann hat wirklich ein Verständnis des Evangeliums, das man nicht alle Tage antrifft.
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Mittwoch, 10. Dezember 2008

Adolph Zahn und die Endzeit

Es gibt kaum ein theologisches Thema, zu dem Adolph Zahn sich nicht kompetent äusserte. Zum Thema "Endzeit" habe ich bisher nichts gelesen, das in solcher Kürze und gleichzeitig in solcher Dichte die ganze Thematik zusammenfasst.
Man muss Zahns Artikel schon mehrmals lesen, um alles mitzubekommen, das er wie in einem Schnellzug 'unterwegs mitnimmt'. Aber eben das lohnt sich.
Adolph Zahn lebte und wirkte in der Zeit, in der sich die Gespinste der darbystischen Propheten-Konferenzen zu voller Blüte entwickelten. Er führt sie quasi in einem Atemzug ad absurdum. Hier ist der Artikel:


Endzeit

Wenige Regulative möchten wir gegen die schrankenlosen Liebhabereien auf dem genannten Gebiete in Kürze geben. Über drei aufeinander folgende Offenbarungen in der Geschichte des Rei­ches Gottes geht das biblische Wort nicht hinaus: über die Offenbarung des Heiles in dem Sohne Gottes, über die Offenbarung des Abfalles von diesem Heile in der Gemeinde Christi durch den Antichrist und über die Offenba­rung des jüngsten Gerichtes durch die Wiederkunft Christi in Herrlichkeit.

In diesen drei Offenbarungen bewegte sich schon die vorbildliche! Ge­schichte Israels. Der Gabe des Gesetzes schloss sich unter scheinheiligen Formen der Abfall des Volkes und das göttliche Gericht an. Auch in der Zeit der Erfüllung verläuft so die Geschichte Israels. Dem Menschensohne tritt eine aufrührerische Kirche und ein Sohn des Verderbens (Joh 17,12; vgl. 2. Thess 2,3ff) entgegen, und dann folgt in dem Untergange Jerusalems das völlige Gericht des jüdischen Volkes.

Die apokalyptischen Reden des Herrn, manche Reichsgleichnisse lassen auf seine erste Erscheinung eine Zeit der Verführung durch die falschen, Unkraut säenden Christusse kommen und dann das Weltgericht durch die Wiederkunft des Menschensohnes.

Ohne jeglichen genügenden Beweis zerstört man eben das "Ganze" der Schrift, wenn man diesen klar gezeichneten Weltgang Gottes durch die Ein­tragung einer noch zu erwartenden Erscheinung des in einer Person auftre­tenden Antichrist, einer zwiefachen Wiederkunft des Herrn, eines tausend­jährigen Reiches, einer Bekehrung der jüdischen Nation durchbrechen und verändern will.


1.

Die Schrift weiß nur von einer Wiederkunft des Herrn, an die sich alsbald die Auferstehung der Toten, die Verwandlung der noch lebenden Gläubigen und das allgemeine Gericht anschließt, aus welchem die ewige Seligkeit der Gerechten bei dem Herrn und das ewige Verderben der Ungerechten bei den Teufeln hervorgeht. Die Gründe für eine der letzten Wiederkunft des Herrn vorangehende so genannte erste Wiederkunft sind so nichtig, dass sie eigentlich einer Widerlegung nicht wert sind. Mt 25,31ff trennt man durch eine große Zeitenpause von dem Vorhergehenden; ebenso werden wir [nach dieser Theorie] einen längeren Gedankenstrich zwischen dem "zuerst" (1. Thess 4,16) und dem "darnach" (V.17) zu machen haben. Auch I. Kor 15,23.24 werden wir wieder zwischen "darnach" und "darnach" soviel ein. schieben können, als uns beliebt, obwohl offenbar die Wiederkunft Christi und das Ende zusammenfällt. Selbst Mt 23,39 ("der Jubelruf des jüdischen Volkes bei der ersten Wiederkunft des Messias") hat man hierher gezogen. Doch erklärt sich jenes Wort aus der Methode des Matthäus, welcher längere Redeabschnitte bildet und einen geschichtlich vor Mt 21 hingehörenden Ausspruch hier angebracht hat.


2.

Die Offenbarung eines besonderen Antichrist wird die Zukunft nicht brin­gen. Der Apostel beschreibt seinen Antichrist in grauenvollen, von irdischen, sich selbst vergötternden Gewalthabern entlehnten Bildern (Jes 14,13; Dan 11) und denkt dabei so wenig an eine bestimmte Person wie Johannes, der eben diesen geweissagten Antichrist in viele Antichristen auflöst [I. Joh 2,18]. Auch der Herr sprach von vielen falschen Christussen, die nach ihm kommen würden [Mt 24,24]: er hätte sie auch den falschen Christ nennen können mit demselben Recht, wie Jesaja den Gottlosen - im Gegensatz zu den Elenden, welchen geholfen wird - durch den Odem der Lippen des Mes­sias getötet sieht (Jes 11,4)

Der Antichrist ist der in allen Zeiten des Reiches Gottes nach der ihn nie­derhaltenden (to katechon [2. Thess 2,6] Predigt des Evangeliums sich of­fenbarende Abfall der einst gläubigen Gemeinde an die Christusse des Be­truges, an die lügnerischen Christusse menschlicher Erfindung: an Baal-Je­hova, an Jehova genannte Kälber, an die abgöttische, mit den Weltmächten buhlende Hure, an den falschen Propheten.


3.

Wir haben für das jüdische Volk als Nation keine Aussichten der Bekeh­rung mehr: Als Nation ist das Volk gerichtet, die Tage der Rache haben sich an ihm erfüllt und erfüllen sich an ihm (Lk 21,22), der Zorn Gottes ist bis ans Ende (I. Thess 2,16), d.i. in völliger, unwiderruflicher Vollstreckung über dasselbe gekommen; das Volk ist nichts als ein Gerichtsschauspiel Gottes bei sichtbarem fleischlichem Wohlstande. Darum fasst der Herr die Zerstörung Jerusalems und das Weltgericht Zusammen, und die Offenbarung des Johannes sieht eben in dem Gericht des Babylon-Jerusalem, des Sodom und Ägypten, wo unser Herr gekreuzigt wurde, das völlige, hoffnungslose Gericht desselben (Off 11,8; 18; 19).

Paulus greift in der bekannten Stelle (Röm 11,26) nicht über seine Zeit hinaus und spricht entweder von einem geistlichen Israel - und dafür lassen sich gewichtige, gar nicht zu bespöttelnde Gründe anführen -, oder er verstand unter dem "ganzen Israel" nur eine neue Auswahl des Volkes unter den bis dahin Verstockten, welche noch damals sich bekehren werde. Für das ganze Israel als Volk oder für Massenbekehrungen unter demselben hat niemals weder das prophetische noch das apostolische Wort irgendwelche Hoffnung gehabt. Es sind immer nur "die verlorenen Schafe des Hauses Isra­el" (Mt 10,6) die Erben der Verheißung. Die jahrhundertelange Selbst­verhärtung der Juden sollte Beweis genug für die Wahrheit der Worte des Stephanus sein (Apg 7,51). Auch bringen die letzten Zeiten keine besondere Geistesausgiessung, sondern eine völlige Entziehung des Geistes von der Menschheit (1. Tim 4,1ff; 2. Tim 3,lff.; vgl. 1. Mose 6,3; Mt 24,39; Jud 19).


4.

Die Offenbarung des Johannes, deren Erklärung aus der ganzen Schrift- und Glaubenseinheit heraus zu geben oder in Bescheidenheit und Vorsicht hei entgegenstehenden Resultaten beiseite zu legen ist, gibt uns nirgendein Recht, unter ihren symbolischen Formen solche Unterschiede zu machen, dass wir nach Belieben die Bilder massiv fassen und dann wieder geistig auflösen.

Nachdem der Prophet von Kapitel 4 bis 20 das Gericht über das mit den Weltmächten buhlende, abgöttische, fleischliche Israel (Babylon-Israel) be­schrieben hat, sieht er nach demselben eine Zeit anbrechen, wo die junge Christenheit unter dem Regimente Christi gedeihen, der Satan durch das Wort gebunden (niedergehalten) wird und die Gemeinde des Herrn einen Triumph über den Tod feiert (erste, geistige Auferstehung), während die Welttoten tot bleiben und noch einen anderen schrecklichen Tod zu erwarten haben. Alsdann enthüllt sich aufs neue der Abfall von dem Worte (Erschei­nung des Antichrists), und das Weltgericht macht dem Weltsturme ein Ende.

Es war die apostolische Zeit eine Zeit der Gebundenheit des Satans, auch die reformatorische. Wir haben keine Hoffnung auf eine neue Bindung der geistlichen Lüge: das Gericht ist nahe. Die Symbolik der Zahl 1000 bedarf wohl keines Beweises?


5.

Eine besonnene Vergleichung und Ausgleichung der nachfolgenden Schriftstellen: Jes 65,17; 66,22; 60,19; 30,26; Lk 23,43; Joh 14,2; 17,24; 2. Kor 12,4; Off21; 2. Pet 3,12.13; Hebr 2,5 ergibt das Resultat, dass wir einen neuen Himmel und eine neue Erde nicht in dem Sinne zu erwarten haben, dass uns noch eine Schöpfung derselben als vollkommene Neuschöpfung oder als eine Erdenumwandlung bevorstehe. Vielmehr ist mit der "Wieder­herstellung aller Dinge" in Christus auch der neue Himmel und die neue Er­de gegeben, in welche er als in "das Paradies Gottes", als in die "vielen Wohnungen" seine Erlösten führt, um "allezeit bei ihm zu sein".

Die zukünftige Welt hat ihre Vollendung und ihren Ausbau bereits durch den in sie zuerst eingegangenen König empfangen. Wir sind über die reformatorische Betrachtung der letzten Dinge nicht hi­nausgekommen. Es ist ein krankhafter Zug unserer Zeit, sich über das [feh­lende] Verständnis der grundlegenden Wahrheiten der Reformation mit apokalyptischen Spielereien hinwegzuhelfen. An dem Jammer der Zeit glaubt man nicht die Nähe eines tausendjährigen Reiches, sondern die Nähe des Gerichtes Gottes, und sucht für dasselbe die Gerechtigkeit des Glau­bens gefunden und bewahrt zu haben.


Donnerstag, 27. November 2008

Zitat

Folgendes Zitat von Chris Arnzen brachte mich zum Nachdenken darüber, wie weit die völlige Verdorbenheit der Sünde uns prägt:


"Wir sind manchmal so egoistisch, dass wir lieber jemanden im verlorenen Zustand als Freund behalten wollen, anstatt ihm die rettende Botschaft zu sagen, wodurch wir seine Freundschaft verlieren könnten."


Donnerstag, 30. Oktober 2008

Die Religion der Psychotherapie

Sigmund Freud schrieb:

"Wenn du die Religion aus unserer europäischen Zivilisation verbannen willst, dann kannst du das tun, indem du ein anderes Lehr-System aufrichtest; und von Beginn an sollte dieses System dann alle psychologischen Charakteristiken der Religion übernehmen."


Diese Aussage Freuds macht - wenn man die grundsätzliche Ausrichtung des Begründers der Psychotherapie versteht, wie er sie verstanden haben wollte - meines Erachtens eigentlich klar, wie unsinnig die Idee der Integration psychologischer Lehrsysteme (oder Anteile davon) in die christliche Seelsorge ist.

Auch wenn die Nachfolger Freuds in verschiedenen Fragen seiner/ihrer Religion nicht gleicher Meinung waren und sind, so sind sie doch die Priester und Anhänger derselben Religion.
Und der Umstand, dass die Pschologie/Psychotherapie eine (Ersatz-)Religion ist, macht sie unvereinbar mit dem Christlichen Glauben und seiner Heilslehre.

Wir können als Christen ebensowenig ihre Lehren in die Lebensberatung einbauen, wie wir Inhalte der Lehre der Zeugen Jehovas, der Baha'i-Religion, des Buches Mormon oder der Baghavad Ghita integrieren können.
Es geht mir einfach nicht in den Kopf hinein, warum das nicht in den Kopf der vielen 'christlichen' Berater hineingeht, die glauben, dass Freud und seine priesterlichen Nachkommen 'neutrale' Fachleute seien...
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Freitag, 24. Oktober 2008

Gnade im Alltag

Wenn Sie gerne mal wieder Einblick in Freud und Leid eines Pastors hätten, oder einfach gern wissen möchten, was den Mitbürger aus dieser Beruf(ung)sgruppe so beschäftigt, dann sollten Sie sich hier dieses Interview mit dem normalen Pastor ansehen...
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Sonntag, 19. Oktober 2008

Interview mit Baruch Maoz

Chris Arnzen's Iron Sharpons Iron Radio Programm bringt viele gute Interviews mit Autoren, Theologen und Pastoren.

Letzten Freitag brachte Arnzen ein Interview mit Baruch Maoz, das sich lohnt, anzuhören. Baruch Maoz ist ein calvinistischer Christ, der eine verhältnismässig grössere reformiert-baptistische Gemeinde in Israel leitet.
Er kritisiert die messianische Bewegung für ihre Integration jüdisch-rabbinischer Tradition in den christlichen Gottesdienst.

Baruch richtet auch einige begründete kritische Aussagen an die Adresse reformierter Christen, die wir uns anhören sollten...

Dienstag, 7. Oktober 2008

Einige lose Gedanken zum Thema Einheit

Immer wenn ich über die Einheit der Christen nachdenke, dann beschleicht mich ein leichtes Unbehagen und ich komme zu dem Schluss, dass dieses Thema (zumindest für mich) noch nicht befriedigend und abschliessend diskutiert ist.
Ich habe den Eindruck, dass die Einheit, wie sie Jesus den Jüngern (und damit auch uns) verordnete, etwas ist, das weder die oekumenisch Gesinnten noch die abgegrenzt Konservativen ganz richtig leben.

Ich zähle mich tendenziell eher zu der zweiten Gruppe. Mich beunruhigen die Anordnungen Jesu, weil ich denke, dass wir (und ich) mehr das Gespräch mit Andersdenkenden suchen sollten, als uns von ihnen abzugrenzen, wenn sie in einer Lehre nicht unserer Auffassung entsprechen. Mit Andersdenkenden meine ich nicht Leute, die in den zentralen Lehren des Christlichen Glaubens von der Bibel abweichen. Mit solchen Leuten sollen wir keine (religiös orientierte) Gemeinschaft haben.

Echte Einheit kann nur auf der Grundlage der biblischen Lehre bestehen. Dass wir nach Einheit streben sollen, heisst, dass wir uns in der richtigen Sicht von Gott, von Christus und dem Heil vereinen sollen.
Wir sollen danach streben, zusammen mit anderen Christen herauszufinden, was die biblische Wahrheit über diese Fragen ist und uns dann gemeinsam darüber freuen und den gemeinsam anhand der Schrift erkannten Gott anbeten.

Dazu müssen wir natürlich miteinander im Gespräch sein, um einander Dinge aufzeigen zu können. Um gemeinsam Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten zu können - was Jesus als die richtige Weise der Anbetung bezeichnet - müssen wir zuerst gemeinsam um die Bibel sitzen.

Aber schon hier gibt es meiner Meinung nach Grenzen - mit wem soll oder kann ich um die Bibel sitzen? Kann ich mit Leuten zusammen sitzen, von denen ich von vornherein weiss, dass sie zentrale Wahrheiten der Schrift ablehnen oder falsch darstellen?
Was sind die zentralen Wahrheiten der Schrift, die keine Diskussion zulassen? Die wir auch nicht noch einmal von neuem hinterfragen dürfen?

Es sind die biblischen Aussagen über die Person Jesu Christi und über das Heil, also die Christologie und die Soteriologie, die keine Diskussion zulassen und die auch in der Geschichte der Kirche immer dazu geführt haben, dass man über jemanden (m.E. biblisch gerechtfertigt) das Anathema aussprach.

Paulus tat das bereits im Hinblick auf die Irrlehrer in Galatien. Sie verwarfen das Solus Christus, das Sola Fide und das Sola Gratia, das Paulus lehrte. Und er sagte im Namen Gottes, dass wenn jemand das Evangelium anders predigt, als er es ursprünglich verkündigte, der soll verflucht sein.

Eine falsche Lehre über die Person Christi oder über das Heil in Christus ist ein Grund, die Gemeinschaft zu kündigen. Mit jemandem, der hier daneben liegt, müssen und sollen wir keine Einheit suchen. Er hat sie selbst schon zerstört. Sie kann nur durch die Umkehr des falschen Lehrers (wieder)hergestellt werden.

Gemeinschaft und Einheit ist aber da möglich, wo man ekklesiologisch unterschiedliche Sichten pflegt. Auch Unterschiede in der Glaubenspraxis und ethische Sichtweisen müssen nicht unbedingt zur Trennung führen.
Eine unterschiedliche Sicht über Geistesgaben, über die Liturgie, die Taufpraxis, oder auch die Eschatologie kann unter Umständen nicht in der gleichen lokalen Gemeinde gepflegt werden. Die Diskussion über die Gemeinde-, resp. Denominationsgrenze hinaus kann jedoch mitunter sogar fruchtbar sein.
Wenn die Einheit bereits aufgrund des rechten christologischen und soteriologischen Verständnisses besteht, wird sie durch die Diskussion über solche wichtigen Nebenfragen nicht zerstört, sondern kann sogar vertieft werden.

Hat jemand weitere Gedanken?
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Mittwoch, 17. September 2008

Paul Washer auf deutsch?

Ich habe mir schon gewünscht, eine bestimmte Predigt von Paul Washer - gehalten an einer Jugendkonferenz - wäre auf Deutsch erhältlich, damit ich sie meinen Jugendlichen, die nicht genügend Englisch verstehen, vorspielen könnte.
Nun ist diese Predigt tatsächlich mit Untertiteln versehen worden und kann hier gesehen werden.
Und: sie ist nicht nur für Jugendliche geeignet!
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Donnerstag, 11. September 2008

CERN Experimente

CERN-Wissenschaftler beweisen die Wahrheit der Bibel

Die Forscher des Europäischen Kernforschungszentrums (CERN) haben zwanzig Jahre Arbeit und Millionen investiert, um zu beweisen, dass die Bibel wahr ist.

Nein – nicht weil sie durch die Experimente beweisen würden, dass die Erde von einem intelligenten Schöpfer kreiert wurde.

Sondern weil sie Worte der Bibel – wie z.B. die aus dem ersten Kapitel des Römerbriefes – bestätigen. Da wird bereits über sie berichtet:


"Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten, weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen offenbart. Denn sein unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien; weil sie Gott kannten, ihn aber weder als Gott verherrlichten noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren Überlegungen in Torheit verfielen und ihr unverständiges Herz verfinstert wurde. Indem sie sich für Weise ausgaben, sind sie zu Narren geworden…"


Es ist schon ein Witz: hochintelligente studierte Wissenschaftler betreiben einen solch gewaltigen Aufwand, um eine hoch komplizierte Maschine zu bauen, die eine Hypothese bekräftigen soll (die jedoch in den Berichten einfach als gesicherte Tatsache dargestellt wird!), die besagt, dass die Intelligenz und Kreativität dieser Menschen aus nichts als aus einer zufälligen Explosion hervorgeht.

Ist diese Dummheit der Gescheiten wohl auch durch einen Knall entstanden oder hat sie sich eher langsam entwickelt? Ich finde die Erklärung der Bibel am einleuchtendsten: Sie ist ein Gericht Gottes.

Die Weigerung, die Evidenz eines intelligenten Schöpfers als Ursache einer intelligenten Schöpfung anzuerkennen, nur weil man die Konsequenz dieser Evidenz nicht mag – nämlich die Anbetung und den Gehorsam gegenüber diesem Schöpfer – wird mit Verfinsterung des Verstandes bestraft. Noch einmal der Römerbrief:


"Und wie sie es nicht für gut fanden, Gott in der Erkenntnis festzuhalten, hat Gott sie dahingegeben in einen verworfenen Sinn…"


Dienstag, 19. August 2008

Kindertaufe

Weil das Thema und damit zusammenhängende Fragen kürzlich so interessiert und auch kontrovers aufgenommen/beantwortet wurde, weise ich hier noch einmal auf etwas hin.

Die folgenden Vorträge von Edward Donnelly zum Themenkreis Kindertaufe und ihre bundestheologische Begründung sind erstens sehr allgemein verständlich und zweitens sehr einfühlsam gehalten.

Ted Donnelly erklärt in einer verstehbaren Weise die Zusammenhänge des Alten und Neuen Testaments, geht auch auf 'gegnerische' Positionen ein, ohne polemisch zu werden.
Ich könnte mir vorstellen, dass ich - würde ich nicht schon seine Sicht teilen - nach dem Anhören dieser Vorträge von ihm überzeugt worden wäre.

Die Vorträge sind je etwa 30 Min lang und sollten in der Reihenfolge wie unten aufgeführt gehört werden:

Introduction to Baptism

The Beginnings of Covenant Blessing

Who should receive Baptism?

Children are still included in the Covenant of Grace

Answers to Questions on Infant Babtism

The Promise: ‘For all whom the Lord will call’

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Samstag, 16. August 2008

Ein hartnäckiger Fall

Die Ältesten hatten einfach genug davon, dass der Pfarrer es fertig brachte, an jedem Sonntag in seiner Predigt gegen die römisch-katholische Kirche zu wettern.
Grundsätzlich waren sie ja einverstanden mit seiner Haltung in der Lehre, aber sie fanden, es müsste wirklich nicht in jeder Predigt hervorgehoben werden.

So überlegten sie, was sie tun sollten. Sie suchten für ihn einen Bibeltext, wo er nichts finden sollte, wo er anknüpfen kann mit seiner anti-römischen Kritik. Sie sagten ihm, er solle am nächsten Sonntag über 1.Mose 1,1 predigen.

So las er denn seinen Predigttext vor: "Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde."
Gleich darauf sagte er zur Gemeinde: "Seht ihr: Hier ist mit keinem Wort ein Papst erwähnt!"

Donnerstag, 14. August 2008

Gottes Souveränität und Leiden

Als ich dieses Zeugnis zuerst hörte, musste ich an einen Satz von Cornelius Van Til denken, der sagte, dass Christliche Apologetik - also Verteidigung des Christlichen Glaubens - im Endeffekt immer reformierte Apologetik sei. Denn die Reformierte Lehre gibt die Wahrheit der Bibel - die die Wahrheit überhaupt ist - am korrektesten wieder.

Dieses Video mit dem Zeugnis von Johnny Farese bestätigt diese Wahrheit. Wie kaum ein anderer bezieht Johnny den Sinn für seine (freudige!!) Weiterexistenz aus der Lehre von der Souveränität Gottes, wie sie in der Reformierten Theologie gelehrt wird.
Überzeuge dich selbst:



Hier ist Johnny's Website, wo unter anderem ein weiteres Video von Johnny zu sehen ist.

Und hier ein Interview mit Johnny's Pastor.


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Dienstag, 29. Juli 2008

Bundeszugehörigkeit der Kinder

Im Kommentarteil des letzten Beitrags hat jemand sich zu der Frage der Zugehörigkeit der Kinder gläubiger Eltern zum Bund geäussert. Der Beitrag hatte aber nur indirekt mit diesem Thema zu tun. Deshalb möchte ich nicht im Kommentarteil antworten, sondern einen eigenen Beitrag zu diesem Thema schreiben.
Dies auch deshalb, weil das Thema Bundeszugehörigkeit der Kinder gläubiger Eltern einen grossen Wandel in meiner eigenen Sicht der Kindertaufe bewirkt hat.

Ich hatte viele Jahre dieselbe Position wie der Kommentator ("lelu") eingenommen, dass die Kinder gläubiger Eltern nicht wirklich zum Gnadenbund Gottes mit ihren Eltern dazugehören würden (und dass man sie deshalb auch nicht taufen soll/darf). Ich dachte ebenso, dass sie nicht Bundesglieder seien, weil sie nicht von Geburt an wiedergeborene Christen seien .
Ich teilte auch das Argument, dass jemand, der 'im Bund' sei, nicht daraus herausfallen kann - das heisst, kein 'Bundesbrecher' sein kann.

Ich bin natürlich weiterhin überzeugt, dass jemand, der 'in Christus' ist, nicht 'aus Christus herausfallen' wird, das würde der biblischen Lehre der Perseveranz der Heiligen widersprechen. Wer erwählt und berufen und somit gerettet ist, der ist definitiv gerettet und wird bis zum Ende beharren, weil er von Gott bewahrt wird.
Ich sehe aber, dass die Bibel in Bezug auf die Kinder gläubiger Eltern noch etwas anderes beschreibt. Diese Kinder sind in einer besonderen Beziehung zu Gott. Sie erfahren die Gnade, in den Bund mit eingeschlossen zu sein, sowie die Kinder der Israeliten das auch schon waren. Das heisst nicht, dass sie damit auch definitiv gerettet sind - sowie Paulus auch über die Israeliten von Geburt sagt: "nicht alle, die aus Israel sind, die sind Israel" (Rö 9,6) oder: "Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, noch ist die äußerliche Beschneidung im Fleisch Beschneidung; sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und Beschneidung ist die des Herzens" (Rö 2,28f).

Dennoch sind diese Juden oder Israeliten, die nicht am Herzen beschnitten sind - also nicht wirkliche Juden oder Israeliten sind (die wiedergeboren sind), Glieder des Bundes gewesen von Kindheit an. Sie wurden zu Bundesbrechern, indem sie die Bedingungen des Bundes nicht hielten und die Verheissungen des Bundes nicht in Anspruch nahmen.
Genau so ist es mit den neutestamentlichen Bundeskindern. Der Bund der Gnade ist im neuen Testament immer noch derselbe Bund der Gnade. Er ist nicht plötzlich eingeschränkt. Er wird vielmehr erweitert. Die Bundesverheissungen gelten immer noch für "euch und eure Kinder".

Und die Kinder, die in diesem Bund aufgewachsen sind, können tatsächlich den Bund brechen. Davon zeugt besonders eine Stelle im Hebräerbrief, die ich auf andere Weise nie wirklich befriedigend verstehen konnte:
Heb 10:28-29 Hat jemand das Gesetz Moses verworfen, stirbt er ohne Barmherzigkeit auf zwei oder drei Zeugen hin. Wieviel schlimmere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein erachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat ?

Diejenigen, die durch das Blut des Bundes geheiligt wurden, sind solche, die im neuen Bund aufgewachsen sind. Das wird im Text eindeutig in Kontrast zu dem alten Bund gestellt.
Es sind solche, die den Bund verlassen, in den sie durch Zugehörigkeit zu mindestens einem gläubigen Elternteil gestellt waren.
Von eben solchen Kindern schreibt Paulus, dass sie heilig seien (1Kor 7,14).
Dieses "heilig" meint nicht eine moralische Qualität, sondern das abgesondert sein und die Legitimität bezüglich der Bundeszugehörigkeit.

Wer sagt, dass die Kinder seit Christi Tod und Auferstehung plötzlich nicht mehr zum Bund Gottes mit ihren Eltern dazugehören, macht nicht nur eine - biblisch unzulässige - Trennung zwischen alt- und neutestamentlicher Offenbarung des Gnadenbundes, sondern er wird auch viele Probleme mit dem Verständnis der speziellen Verheissungen für die Familien (i.e. Häuser, Eltern und Kinder) haben.

Freitag, 11. Juli 2008

Kein Heil ausserhalb der Kirche

Wenn man heute sagt, dass es ausserhalb der Kirche kein Heil gibt, muss man wohl damit rechnen, als römisch-katholisch verschrien zu werden.
Die römische Kirche hat tatsächlich in dieser Frage 'den Bogen überspannt', das ist unbestritten. Vor allem haben sie den Begriff der Kirche eben auf die Angehörigen und Getreuen des römischen Klerus begrenzt.

Die Kirche ist natürlich nicht auf diese Gruppe begrenzt - im Gegenteil, sie ist vielmehr ausserhalb dieser Kreise zu finden. Die Kirche ist die Gemeinschaft all derer, die Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten. Das sind die, die allein durch die Schrift Gott erkennen, allein aus Gnade und allein durch den Glauben an Christus zu Gott kommen und allein Gott die Ehre geben.

Ausserhalb dieser Kirche gibt es kein Heil. Warum? Weil Christus allein das Heil gibt und weil die Kirche der Leib Christi ist.
Weil Christus der Tempel ist, ist die Kirche als sein Leib der Tempel. Gott wohnt in seinem Tempel - der Kirche. Hier teilt Er sich den Seinen mit.
Der Tempel ist der Aufenthaltsort des Heiligen Geistes. Dort wohnt Er und dort wirkt Er.
Zwar können einzelne Aussagen im NT auch so aufgefasst werden, dass der einzelne Gläubige Tempel des Geistes ist. Er hat als einzelner aber nur in begrenztem Mass Anteil an den Äusserungen des Geistes.
Wenn er nicht in der Gemeinschaft der Heiligen das Wort und die Sakramente ausgeteilt bekommt, fehlt ihm das Entscheidende für sein geistliches Wachstum.
Und als einzelner, der nicht in der Kirche eingegliedert ist, kann er nicht als lebendiger Stein in den Tempel eingefügt werden (1Pet 2,5) und somit nicht Teil haben an der Auferbauung des Leibes (Eph 4,11-16).
Der einzelne Gläubige ist in seinem geistlichen Leben abhängig vom Leben, das Gott seiner Kirche gibt. Gott hat seine Kirche als den Ort bestimmt, wo Er sich mitteilt und wird nicht den Individualismus einzelner stützen, die denken, sie könnten auch auf ihrer einsamen Insel die Bibel für sich allein lesen und bräuchten somit niemand...



Mittwoch, 18. Juni 2008

Zitat

...Wir werden Frucht tragen, obwohl wir uns ganz unfruchtbar fühlen. Das wird aber nicht nach fleischlichen Begriffen geschehen, sondern so, wie Dr. Kohlbrügge einmal einem Pastor sagte, der ihn frug: "Wie geht es Ihrer Gemeinde?" Sie standen vor einem Rosenstrauch, da sagte er: "Sehen Sie, dieser Strauch ist voller Läuse und doch blühen die Rosen. So auch in meiner Gemeinde." Wer das verstanden hat, der hat das Geheimnis von Rechtfertigung und Heiligung verstanden.

(Adolph Zahn, reformierter Pfarrer aus dem 19. Jh, in einer Predigt über Joh 15,3)

Mittwoch, 11. Juni 2008

Kirchengründung





Endlich! Eine bekenntnistreue Reformierte Kirche in Basel!
Die Evangelisch-Reformierte Kirche W.B. Basel beginnt im September, Gottesdienste zu feiern. Die Lehre und Verkündigung der ERKWB basiert auf dem Westminster Bekenntnis von 1647 und dem Heidelberger Katechismus.
Mit dieser Information sollte auch allfälligen Verwechslungen vorgebeugt sein: Es handelt sich hier nicht um einen Zweig der Evangelisch-reformierten Landeskirche der Schweiz. Die ERKWB ist staatsunabhängig.
Der Eröffnungsgottesdienst ist für den 7. September geplant. Die genauen Angaben betreffend Ort, Zeit, usw. werden noch bekannt gegeben.
Interessierte können sich über die Website der Kirche informieren oder über diese mit den Verantwortlichen Kontakt aufnehmen.

Dienstag, 20. Mai 2008

Wie soll der Gottesdienst gestaltet sein?

In meiner Beschäftigung mit dem Thema "Gottesdienstgestaltung" stiess ich unter anderem auf die Website einer Gemeinde, die ihre Gottesdienstform kurz darstellt und begründet.
Ich finde diese Darstellung sehr ausgewogen und gut begründet und möchte sie deshalb hier zitieren:

Gott im Mittelpunkt

In unseren Gottesdiensten soll sich alles um Gott drehen. Im Mittelpunkt steht Gott und nicht unsere Freude, unsere Not, unsere Gefühle, unsere Bedürfnisse oder unser Geschmack. Diese Dinge haben selbstverständlich auch ihren Platz. Doch am Sonntag kommen wir in erster Linie zusammen, um Gott gemeinsam anzubeten, ihn zu feiern, auf ihn zu hören, seinen Charakter und sein Erlösungswerk zu bestaunen. Gott ist der „Hauptdarsteller“, um den sich alles dreht.

Mit Gott im Gespräch

Es ist unerlässlich und zugleich hilfreich, den Gottesdienst als Zwiegespräch zwischen Gott und seinem Volk zu begreifen. Gott ruft uns zusammen und spricht zu uns durch sein Wort in der Schriftlesung, durch Wortbeiträge, durch Zeugnisse, durch die Predigt und nicht zuletzt durch Taufe und Abendmahl in unsere jeweiligen Lebenssituationen hinein. Wir antworten auf sein Reden in unseren Liedern und Gebeten.

Vom Bund geprägt

Gott hat seine Treue und seine Liebe zu uns durch einen Bund bewiesen. Wie der Ehebund ein ewiger Bund ist, so ist auch Gottes Bund ewig. Doch wie sich Mann und Frau innerhalb des an sich intakten Ehebundes voneinander distanzieren können, so steht auch Gottes Bundesvolk in der Gefahr, sich von seinem Gott zu distanzieren. Der Gottesdienst ist deshalb die Zeit der Bundeserneuerung: Gott bekundet erneut seine Herrschaft über und seine Liebe zu uns; wir, sein Volk, geniessen die Zeit mit ihm und lassen die Liebe zu Gott neu entfachen. Diese Bundeserneuerung wirkt sich unter anderem auch in der wöchentlichen Feier des Abendmahls aus.

Evangelisch und reformiert

Der reformierte Heidelberger Katechismus und die vier „Solas“ der Reformation bilden die inhaltliche Richtlinie und die Grundlage unsere Gottesdienste: Wir werden von Gott allein aus Gnade vor seinem göttlichen Gericht frei gesprochen (Sola Gratia) . Allein das Erlösungswerk von Jesus Christus ist die Grundlage unserer Rettung aus der ewigen Verdammnis (Solus Christus). Allein der Glaube an Jesus Christus rettet uns davor (Sola Fide). Diese Wahrheit lernen wir allein im unfehlbaren und irrtumslosen Wort Gottes, der Bibel, kennen (Sola Scriptura). Darum sind unsere Gottesdienste geprägt von der Verkündigung des Gesetzes und der Gnade Gottes in Jesus Christus.

Ehrfürchtig und formell

Gott ist der Heilige Israels, der Herr der Heerscharen, der dreieinige Gott, der allmächtige, souveräne König, der allen Menschen seine erstaunliche Gnade anbietet und diejenigen begnadigt, die sich ihm mit ihrem ganzen Leben zuwenden. Er wirbt mit seiner unbegreiflichen Liebe um uns Sünder, die wir alle seinen gerechten Zorn verdient hätten. Einst wird er wiederkommen, um alle Menschen zum grossen Gericht zu versammeln. Wir glauben, dass eine solche Sicht von Gott am besten durch einen Gottesdienst unterstützt wird, der geprägt ist von Natürlichkeit, Schlichtheit, sichtbarer Freude und Fröhlichkeit, Ernsthaftigkeit, tiefer Dankbarkeit, aufrichtiger Anteilnahme und durchdachter Ordnung.

Gemeinschaftlich und beteiligend

Wir verstehen den Gottesdienst als Anlass, an dem sich die Gemeinde aktiv beteiligt. Im Rahmen unseres Gottesdienstes gibt es Raum für persönliche Wortbeiträge, Zeugnisse, Schriftworte, usw. Die Lieder und die Gebete bringen wir gemeinsam - als Bundesvolk - und mit innerer Beteiligung zum Ausdruck. Aus diesem Grund verwenden wir auch Bekenntnisse und Psalmen, die wir gemeinsam sprechen. Wir freuen uns an der geschwisterlichen Gemeinschaft aller Generationen, drücken diese Einheit durch die wöchentliche Abendmahlsfeier aus, stärken und ermutigen einander beim gemütlichen Zusammensein nach dem Gottesdienst und geniessen die regelmässigen gemeinsamen Mittagessen.

„Besucherfreundlich“

Dem Apostel Paulus war es nicht unwichtig, welchen Eindruck die Gottesdienste der ersten Christen bei den Heiden hinterliessen (1.Kor 14,23ff). Darum bemühen auch wir uns, verständlich zu reden, nachvollziehbar zu handeln und uns so zu benehmen, dass wir Nichtchristen nicht vor den Kopf stossen. Doch nach unserem biblischen Verständnis ist der Gottesdienst eine von Gott einberufene Versammlung seines Bundesvolkes. Die Frage, „für wen ist der Gottesdienst?“ beantworten wir darum so: „Für Gottes Volk“. Dieses Verständnis prägt die Inhalte und in gewisser Weise auch die Form unserer Gottesdienste. Weil Gott gegenwärtig ist, sein Charakter im Zentrum steht, er in unser Leben redet und auch sein Bundesvolk jede Woche das Evangelium nötig hat, ermutigen wir einander, Nichtchristen in unsere Gottesdienste einzuladen. Regelmässige evangelistische Predigten gehören deshalb zu unserem Sonntagsgottesdienst.

„Modern“ und „altmodisch“

Wir sind immer Kinder unserer Zeit. Weil sich unsere Gottesdienste aber um Gott drehen, sind wir nicht peinlich darum bemüht, uns möglichst nach dem Geschmack einer bestimmten Zielgruppe zu richten. Wir ermutigen die Jugendlichen nicht weniger als die Erwachsenen, sich in der Gemeinde und im Gottesdienst entsprechend ihrer Gaben einzusetzen. Wir verschliessen uns auch nicht grundsätzlich gegen Neues. Darum sind wir manchmal „modern“ und manchmal „altmodisch“. Unsere erste Frage ist jedoch stets, macht diese Form, dieses Lied, eine wahre und verständliche Aussage über Gott und seine Beziehung zu uns? Darum wird die Kanzel nicht durch einen Bistrotisch ersetzt und darum steht neben dem Klavier auch ein Schlagzeug.

Montag, 12. Mai 2008

Theologiefeindlichkeit

Immer wieder wird mir in Gesprächen gesagt, dass es besser wäre, man würde mehr auf die praktischen Dinge im Leben achten, als dass man sich mit Theologie beschäftigt und die theologischen Fragen so genau nimmt. Die Leute würde in ihrem alltäglichen Leben andere Dinge beschäftigen als theologische Fragen und es sei eher störend für dieses alltägliche Glaubensleben, wenn man systematisch theologisch denkt und arbeitet.

Ich denke, dass Leute, die so argumentieren, in eine Falle des Teufels getreten sind.
Sie sind der List des Teufels auf den Leim gegangen, der das alltägliche Leben der Christen von ihren (nährenden, erhaltenden und schützenden) geistlichen Grundlagen abtrennen will. Wenn er es schafft, den Baum von seinen Wurzeln zu trennen, dann hat er bald sein Ziel erreicht, dass nämlich der Baum vertrocknet und dadurch auch keine oder vorerst nur noch faule Frucht entsteht.

Leute, die so argumentieren, sind geblendet. Sie würden sich im physischen Leben nie nach solchen Gedanken ausrichten wollen. Sie würden ihr Brot nie von einem Bäcker kaufen, der sagt: "Es kommt nich so drauf an, ob ich etwas Sand in den Teig mische, oder ob der Teig Cyanid-Spuren enthält. Hauptsache, die Leute haben Brot auf dem Tisch, das ihnen einigermassen schmeckt."
Sie würden nie bei einem Metzger Fleisch kaufen, der seine Würste oder Hackfleisch produziert, indem er das Fleisch mitsamt Knochen zerkleinert. Oder der in seiner Vitrine auch Rattenfleisch anbietet, es aber nicht deklariert, sondern sagt: "Das ist einfach Fleisch, was soll das Getue mit der Genauigkeit!"
Sie würden nie zu einem Arzt oder Chirurgen gehen, der sagt: "Wozu brauche ich eine Ausbildung? Wozu soll ich mich weiterbilden? Wozu soll ich das so genau nehmen? Jeder weiss doch ungefähr, wo die Därme, das Herz und die Leber sind. Und es gibt ja gute Schmerzmittel, die man nehmen kann, wenn irgendwo wehtut. Hauptsache, ich habe es gut mit meinen Patienten und wir lieben einander..."

Die Theologie ist bemüht, die viel wichtigeren Fragen des ewigen Lebens genau zu beantworten.
In diesen Fragen können wir es uns noch viel weniger leisten, ungenau zu sein. Schliesslich geht es darum, wie man als Sünder vor dem heiligen Gott bestehen kann, wie man vor seinem gerechten Zorn gerettet werden kann, wie man gerettet bleiben kann, wie man sein Leben zur Ehre Gottes lebt.
Es gibt natürlich auch kleinere Nebenfragen, über die man sich streiten kann. Aber auch die kleineren Nebenfragen haben eine Beziehung zu den Hauptfragen.

Wie kann jemand sagen: "Es ist doch besser, wenn man das nicht zu wichtig nimmt," wenn er gleichzeitig die Fragen des irdischen Lebens sehr wohl wichtig nimmt und das auch von anderen fordert (zum Beispiel wenn sein Arbeitgeber oder sein Kunde gewisse vertraglich festgelegte finanzielle Verpflichtungen nicht so tierisch ernst nimmt...)?

Donnerstag, 8. Mai 2008

Last Man Standing

An der T4G Konferenz versuchte Mark Dever zwischen den Referaten immer wieder, verschiedene Leute etwas aus der Masse herauszuholen.
Z.B. fragte er, wer wie weit angereist sei, oder zu welcher Altersgruppe man gehöre, usw.
Einmal wurde ich dabei durch eine einfach Tatsache gewaltig beeindruckt. M. Dever liess alle aufstehen und bat dann, dass die stehenbleiben, die mehr als 5, 10, 20 Jahre im Dienst als Pastoren sind.
Er fragte weiter, bis er zu denen kam, die 50 und mehr Jahre im Dienst sind. Da blieb ein Mann (von 5'500) stehen. Ein einfacher, unscheinbarer Mann, der in einer 'Primitive Baptist Church' dient.
Ich sehe das Bild von diesem Mann noch vor mir. Und ich muss immer wieder über ihn nachdenken. Über 50 Jahre! Und beinahe die ganze Zeit in der selben Gemeinde. Er hat seinen Dienst irgendwann um 1956 oder 1957 begonnen. Was hat dieser Mann erlebt! Was hat er eingesteckt! Pastoren, die länger im Dienst sind, können sich ein Bild davon machen.
Was könnte man von ihm alles lernen?
Demut. Die Gelassenheit, nicht jedem Trend hinterher springen zu müssen. Die Erfahrung, dass Gott in den krassesten Situationen einen Weg hat. Und sicher die Kunst, 'dranzubleiben', auch wenn alles drunter und drüber geht.
Am liebsten würde ich ihn einmal mehrere Stunden interviewen und ihn fragen: "Wie machst du dies, wie machst du das, wie gehst du mit einer solchen Situation um... usw."
Man hätte vielleicht gern so jemanden ständig in seiner Nähe. Nur - würde mich das nicht von dem ablenken, der diesen Mann dahin gebracht hat, wo er heute ist?
Genau! Ich habe den selben Gott wie dieser Held meiner Gedanken.
Er kann alles in meinem Leben tun, was Er im Leben dieses und anderer Männer tat.
Durch die Treue und die Kraft unseres Gottes können wir alle 'Last Men Standing' sein.

Deshalb laßt nun auch uns, da wir eine so große Wolke von Zeugen um uns haben, jede Bürde und die uns so leicht umstrickende Sünde ablegen und mit Ausdauer laufen den vor uns liegenden Wettlauf, indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen die Schande nicht achtete und das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. Denn betrachtet den, der so großen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet und in euren Seelen ermattet! (Heb 12,1-3)

Mittwoch, 23. April 2008

Nachtrag zu T4G

Unterdessen sind auch die Podiums-Diskussionen als Audio-Dateien erhältlich. Sie sind unbedingt hörenswert. Sie können hier gehört oder heruntergeladen werden.

Dienstag, 22. April 2008

Together for the Gospel






Zum zweiten Mal fand vom 15.-17. April in Louisville, KY, die "Together for the Gospel" Konferenz statt. Al Mohler, Mark Dever, Lig Duncan und C.J. Mahaney, vier evangelikale Leiter mit einer distinguiert reformiert-theologischen Ausrichtung - zu ihnen gesellten sich R.C. Sproul, John MacArthur, John Piper und Thabiti Anyabwile - sprachen zu über 5'000 Pastoren und Gemeindemitarbeitern über die Kernthemen, die das Evangelium betreffen.

Sämtliche Vorträge waren ein (im Evangeliklalismus ungewohntes) Highlight an geistlichem Gewicht und für alle, die im geistlichen Dienst stehen, eine grosse Ermutigung, dranzubleiben in der unerschütterlichen Betonung des biblischen Evangeliums, der Botschaft vom Kreuz, der stellvertretenden Sühne Christi mit all ihren Implikationen.

Lig Duncan betonte die Wichtigkeit einer Verkündigung, die es nicht scheut, (gesunde) theologische Lehre zu beinhalten.
Al Mohlers Vortrag über die verschiedensten Angriffe auf das Evangelium im Laufe der Geschichte zeigte, wie ernst die Lage tatsächlich ist - wie in jeder Generation das Evangelium neu verteidigt werden musste (und auch heute muss!).
In ähnlicher Weise behandelte Mark Dever diverse aktuelle Abweichungen vom biblischen Evangelium.
C.J. Mahaney verzichtete verdankenswerterweise einmal auf die m.E. überflüssigen Spässe und Zusatzbemerkungen über Football, usw. und glänzte durch geheiligte Ernsthaftigkeit.
Die beiden besten Referate kamen meines Erachtens von zwei der Gastreferenten, nämlich R.C. Sproul und John MacArthur.
R.C. Sproul übertraf sich selbst mit seiner Darbietung über das Thema "The Curse Motive of the Atonement". Obwohl er eigentlich aufgrund gesundheitlicher Beeinträchtigung im Sitzen predigen musste, hatte man den Eindruck, er sei lediglich auf dem Stuhl angebunden worden - sonst wäre er wohl zu sehr abgehoben. 
MacArthur hielt einen der besten und klarsten Vorträge, die ich bisher hörte über die totale Unfähigkeit des Menschen im Bezug auf seine Errettung und die damit zusammenhängende Lehre der Erwählung.
John Piper war feurig wie immer, sein Thema kam jedoch erst in der anschliessenden Diskussion so richtig konkret zum Ausdruck. An diesem Punkt wurde er absolut hilfreich.
Thabiti Anyabwile, ehemaliger eifrig-missionarischer Black Muslim, widmete sein Referat dem Problem des Rassismus und den vereinenden Implikationen des Evangeliums.

Den meisten Referaten folgten Podiums-Diskussionen, die eine unschätzbar hilfreiche Vertiefung und Konkretisierung der Themen brachten. Leider sind diese Diskussionen noch nicht als Audios vorhanden. Aber die Vorträge selbst können hier gehört oder heruntergeladen werden. Sie sind ein "must"!

Ausserdem gibt es eine Art Nachbesprechung der vier Initianten der Konferenz auf Al Mohlers Radio Program

Es wäre wünschenswert, dass Konferenzen solcher Art im deutschsprachigen Raum stattfinden könnten. Erleben wir doch hier einen mindestens so alarmierenden Niedergang und eine Vernachlässigung des biblischen Evangeliums.
Wo sind die deutschsprachigen Mohlers, Devers, Duncans und Mahaneys?

Mittwoch, 19. März 2008

Mittwoch, 12. März 2008

David's Outlaws

"Und es sammelten sich um ihn lauter Bedrängte und solche, die verschuldet waren, und andere mit erbittertem Gemüt. Und er wurde ihr Anführer." (1Sam 22,2)

Diese typologische Passage aus dem AT gefällt mir ganz besonders.
David, der verkannte König Israels sammelt die Outlaws aus dem Land um sich, um die Aufrichtung seines Königtums vorzubereiten.
Er ist damit der Typus des Christus, der die Outlaws dieser Welt zu sich beruft, um sein Königreich aufzurichten.
Er sucht sich nicht die edlen Kämpfer aus den Reihen der Armee der Frommen, sondern diejenigen, die vor der (religiösen) Welt nichts gelten. Paulus schreibt von diesen:

Denn seht, eure Berufung, Brüder, daß es nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle sind; sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, damit er das Starke zuschanden mache. Und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott auserwählt, das, was nicht ist, damit er das, was ist, zunichte mache, daß sich vor Gott kein Fleisch rühme.
Halten wir uns nicht zu oft für Edle und Weise, so dass wir gar nicht in die Auswahl für Davids Truppe kommen? Möchten wir nicht für geistlich gehalten werden? Für grosse Prediger und eloquente Lehrer, für weise Seelsorger und gewandte Leiter?
Wie oft stehen wir uns mit so einer Selbstüberschätzung im Weg, um von dem zweiten David gebraucht zu werden!

Ich möchte einer der dankbaren Outlaws Davids sein. Einfach froh sein, dass Er mich als unwürdige Kreatur in die Reihen seiner Kämpfer aufnimmt und mich in seinen Dienst einsetzt.
Ohne nach den grossen Taten zu schielen, die mir Ruhm einbringen würden.
Ohne David waren diese Outlaws nur schräge Gestalten, die für nichts und niemand nützlich waren. Allein dass sie zu Davids Truppe kamen, machte ihre Existenz überhaupt erwähnenswert. So ist es mit allen Outlaws, die Christus angehören. Darüber sollten wir Gott Tag und Nacht loben!

Freitag, 29. Februar 2008

Kampf und Verluste

In einem Interview in Modern Reformation erzählt Ken Jones über seine Bemühungen, auf jede erdenkliche Weise die Reformation in die heutige Gemeinde zu bringen.
Am Ende erzählt er von einer Begegnung mit einem Teilnehmer an einer Konferenz, wo er regelmässig spricht.
Dieses Beispiel berührte mich sehr, weil es meinem eigenen Erleben gleicht und es motiviert mich ebenso sehr, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzufahren, selbst wenn es Opfer kostet.
Hier der Auszug aus dem Interview:

Letztes Jahr an unserer Konferenz in Miami, da war ein Gentleman, der kam jedes Jahr zur ACE [Alliance of Confessing Evangelicals]-Konferenz, seit wir vor Jahren begannen.
Er kam am Ende zu mir und sagte: "Ich habe Sie bei verschiedenen Gelegenheiten sprechen gehört und ich hörte Sie reden über den Schmerz über das Verlieren von Mitgliedern, weil Sie versuchen, die Lehren der Gnade hochzuhalten. Bruder, ich will, dass Sie wissen, dass dies mich wirklich betroffen macht."
Dann begann dieser distinguiert aussehende Gentleman zu weinen. "Meine Gemeinde ist in North Carolina und, Ken, wir hatten um die 1500 Leute und sind geschrumpft bis auf 100-150; und Woche für Woche fragte ich: 'Herr, mache ich etwas falsch?'
Ich komme jedes Jahr zurück zu dieser Konferenz und ich hoffe, Ihr Brüder macht damit weiter, weil jedes mal, wenn ich komme, werde ich daran erinnert, dass ich etwas richtig mache. Dies ist Gottes Gemeinde und das ist es, was Gottes Volk nötig hat."

Das Verax Institut mit seinem Angebot an Seminaren und jährlichen Konferenzen verfolgt dasselbe Ziel.

Mittwoch, 30. Januar 2008

Todesstrafe?

Vor ziemlich genau 20 Jahren konnte ich einen Mitarbeiter davon abhalten, sich umzubringen. Ein Gespräch über seine persönliche Situation wollte er aber entschieden nicht. Er wurde zuerst in die Psychiatrie gebracht. Einige Monate später (!) erhielt er eine staatliche Stelle als Leiter eines Wohnheimes zur Wiedereingliederung psychisch Kranker. Danach verlor ich seine Spur aus den Augen.
Bis ich einige Jahre später durch die Zeitung erfuhr, dass er - vor unserem besagten Zusammentreffen - zwei Knaben missbraucht und ermordet hatte. Er wurde gefasst, weil er einen weiteren jungen Mann schwer verletzt hatte. Jetzt gings ins Gefängnis.

Dort hat man wohl unter anderem versucht - wie das so üblich ist in schweizer Gefängnissen - ihm psychologisch zu helfen. Scheinbar hat das alles - die Strafe und die allfälligen Hilfsversuche - nichts gebracht, denn heute lese ich in der Zeitung, dass er im Gefängnis (!) einen Mitgefangenen sexuell genötigt und ermordet hat.

Dieses erneute Aufkommen der Geschichte in meiner Erinnerung hat mich dazu bewegt, wieder über die Todesstrafe nachzudenken.
In einigen Ländern auf dieser Welt hätte den Mann dieses Urteil getroffen. Z.B. in einigen Staaten der USA, wo nach und nach - zuletzt in New Jersey - die Todesstrafe abgeschafft wird.

Die Bibel berichtet, dass Gott ziemlich am Anfang der Menschheitsgeschichte sagte:
"Wer das Blut eines Menschen vergiesst, dessen Blut soll durch Menschenhand vergossen werden." (Gen 9)
Der Apostel Paulus erklärt, dass die staatliche Obrigkeit nach Gottes Willen das Schwert trägt, um das Böse zu begrenzen.
Meines Erachtens wäre die Todesstrafe für einen Mörder vom Format meines Bekannten die richtige Reaktion, auch in der heutigen Zeit.

Es wäre der (äusserlichen, irdischen) Gerechtigkeit Genüge getan.
Der Mensch hat durch seine Ebenbildlichkeit Gottes höchste Würde. Diese Würde muss geschützt werden, gegebenenfalls von der Obrigkeit unter Gottes Mandat gerächt werden.
(Wir sollen uns nicht selber rächen, weil Gott dafür die Obrigkeit eingesetzt hat).
Dazu glaube ich allen Unkenrufen zum Trotz, dass die Todesstrafe auch eine abschreckende Wirkung hat.
Und last but not least wäre dem Delinquenten eine letzte - eindringliche, aufrüttelnde - Gelegenheit gegeben, jetzt mit seinem Schöpfer in Ordnung zu kommen.

Eine solche Justiz hätte sicher die grössere Wirksamkeit und wäre erst noch barmherziger als die Bestehende, wo man die Mörder als Kranke behandelt und sie somit der Verhärtung ihres Herzens überlassen bleiben, anstatt dass sie mit der Tragweite ihrer Sünde konfrontiert werden.

Was denkt ihr dazu? Haltet ihr die Todesstrafe für sinnvoll oder sollte sie wirklich abgeschafft werden, weil die Gefahr des Justizirrtums zu gross ist?
Bitte benutzt den Kommentarteil um über die Frage zu diskutieren.

Freitag, 18. Januar 2008

Sie weinten

"Denn das ganze Volk weinte."

Es gibt ja verschiedene Gründe, warum die Leute im Gottesdienst weinen. Dieser Satz hier stammt aus dem 8. Kapitel des Buches Nehemia. Warum weinten da die Leute im Gottesdienst?

Weinten sie, weil die Leviten so einen schönen Lobpreis abhielten, der sie emotional "in die Gegenwart Gottes führte"?
Oder weinten sie, weil der Gottesdienst und vor allem die Predigt so lang dauerte (ca. 6 Std)?
Oder weinten sie deshalb, weil Nehemia von einer Kanzel predigte (die aus Holz, also nicht durchsichtig war)?
Weinten sie vielleicht, weil der Gottesdienst nicht seeker-sensitiv war? oder nicht kulturell relevant?

Sie weinten, weil sie das Wort Gottes, das sie in einer langen Predigt ausgelegt bekamen, verstanden und weil es sie in ihrem Herzen traf.
Sie weinten, weil sie erkannten, dass sie gegen Gott gesündigt hatten, weil sie die Gottesdienste nicht mehr so hielten, wie Gott es angeordnet hatte und weil sie ihr Leben nicht mehr dem Wort Gottes entsprechend lebten.

Ihr Weinen war ein Ausdruck der Reue über ihr eigenes Fehlverhalten.
Dieses Weinen gefällt Gott, und es hatte eine Reformation im Volk Gottes ausgelöst.
Eine solche Reformation bräuchten wir dringendst auch!

Samstag, 12. Januar 2008

Eine Folge von buchstäblicher Schriftauslegung?

In Idaho nahm ein Mann die Bibel sehr wörtlich.
Er trennte sich mit einer Kreissäge eine Hand ab, kochte sie anschliessend in seinem Microwellen-Ofen und rief danach 911 an. Der Polizei erklärte er, dass er auf seiner Hand das Zeichen des Antichristen gesehen hätte. Deshalb hat er dann wohl Matthäus 5,30 ebenso wörtlich genommen wie Offenbarung 13,16.

Der Mann ist wohl geistig nicht gesund, sonst hätte er wohl nicht so gehandelt.
Man kann sich aber auch fragen, ob seine mentale Entgleisung nicht doch sehr stark von dem allgegenwärtigen (und falschen) literalistischen Verständnis biblischer Aussagen noch gefördert worden ist.
Nach diesem Verständnis hat er ja folgerichtig gehandelt.
Wenn man überzeugt ist, dass man dieses Zeichen auf der Hand hat, das einen laut Offenbarung schliesslich in die Hölle bringt, dann kann man sich ja wirklich nur vor der Hölle retten, wenn man sich von der entsprechenden Hand trennt.

Die Vorteile der amillennialistischen Position liegen hier klar auf der Hand...